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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 165
(PDF, 34 MB)
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Ötlikon / Friedlin gen

Der Ausgangspunkt Friedlingens war das alte Weiherschloss Ötlikon. Der Ort
hat nur aus dem Schloss und wenigen Bauernhäusern bestanden, in dem die Pächter
des herrschaftlichen Kammergutes, der Klingenthaler Höfe, der herrschaftlichen
Schäferei und die Taglöhner wohnten. In alten Urkunden wurden zwei Gassen
erwähnt: die „Löwengasse" und der ..Kirchweg". Die meisten Güter des Bannes
waren entweder Eigentum des Markgrafen oder gehörten dem Kloster Klingenthal
, das sich hier im Laufe der Jahrzehnte durch Kauf und Tausch gewaltige
Güterkomplexe erworben hatte. Nach der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1702
verschwanden auch um 1733 die letzten Bauernhöfe. 1750/53 verkaufte der Markgraf
das Kammergut an die Gemeinde und die Weiler Bauern. Der Friedlinger und
der Weiler Bann wurden vereinigt.

Das Kammer gut Friedlingen

Markgraf Friedrich Magnus ließ im Jahr 1691 in Gegenwart der Gerichts- und
Marktleute von Weil eine neue Beschreibung des Kammergutes vornehmen, weil
die Grenzen der Hofgüter nach dem Dreißigjährigen Krieg nicht mehr recht ersichtlich
waren. Danach bestand das Kammergut aus dem Schloss. dem Meierhof
mit Wohnhaus. Hof, Scheune, Stallung. Speicher, einem Schäferhäuslein, einem
Baum-, Kraut- und Grasgarten. Weiter umfasste es Ackerland. Matten. Gartenland
, Wald und Wiesen. Dazu kamen vier Weiher, der Forellen- oder kleine Weiher
, der Stock- oder das Litzenweiherlein. der große Weiher und der Schlossweiher
sowie zwei Rheininseln. Die Markgrafen haben diese ausgedehnten Besitzungen
zu Friedlingen stets verpachtet.

Die Einwohnerschaft bestand aus Adeligen, Beamten und Bediensteten des
fürstlichen Hofes sowie ansässigen Bürgern, die aber größtenteils Leibeigene der
Herrschaft waren. Am fürstlichen Hof werden genannt: Sekretär Hamel. fürstlicher
Stallmeister Oberstleutnant Canis. fürstlicher Amtskellner Hünner. fürstlicher
Kammerdiener Brom, fürstlicher Küchenmeister Rittershöfer. In den alten Kauf-.
Lehens- und Kirchenbüchern werden aus der Bürgerschaft folgende Namen erwähnt
: Bossen. Brodbeck. Brombach. Bruder, Buggo. Buser, Däublin. Dentzer.
Dietsch, Erismann, Eschenberg. Frantz, Freyberger. Haury. Hoch. Hablitzel, Lei-
bold. Löwe, Mehlin, Meier, Polli. Roßkopf. Rambauld. Strübin, Vogt und Wettspieler
. Die Bewohner, meist Taglöhner auf den Meierhöfen, beschäftigten sich
mit der Landwirtschaft, der Vieh- und Schafzucht. An Gewerbetreibenden werden
Knopfmacher. Strumpfweber. Bürstenmacher. Bandweber, Bäcker und Wirte genannt
.

Die bedeutendste Wirtschaft war die von Rudolf Strübin. bei der auch der sogenannte
„Häfelemarkf * abgehalten wurde. Einmal im Jahr trafen zahlreiche Hafner
aus dem ganzen Land beim Friedlinger Wirtshaus ein und veranstalteten einen

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