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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 166
(PDF, 34 MB)
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Hafenmarkt. „.. und hat diese Messe bei acht Tag gewährt, wobei der Wirt Spiel-
leut gehalten, die Leuth von Basel und vom Lande an sich gezogen und den besten
Profit gehabt. Es haben sich besonders die Basler Handwerksbursch am ,guten
Montag' in diesem Wirtshaus eingefunden und hat jeder seine Amasiam zum Tanz
mitgebracht". Wie lange diese Wirtschaft bestanden hat, weiß man nicht. Wahrscheinlich
ist sie 1733 raublustigen französischen Scharen zum Opfer gefallen.
Fischfang und Jagd waren mit wenigen Ausnahmen der Herrschaft vorbehalten.
Der Fischfang in den Bächen und Weihern lieferte hauptsächlich Forellen, auch
Lachsforellen, Karpfen, Hechte und Krebse. Neben dem Kleinwild wurden auch
Rehe, Hirsche und Wildschweine erlegt.

Der Spanische Erbfolgekrieg - Die Schlacht bei Friedlingen 1702

Die Vorgeschichte dieser Schlacht geht auf die spanische Erbfolgefrage zurück.
König Karl II., der letzte spanische Habsburger, hatte keine Nachkommenschaft,
als er 1700 starb. So erhoben der römisch-deutsche Kaiser Leopold L und der
französische König Ludwig XIV., welche mit König Karl verschwägert waren,
Ansprüche auf das Erbe, den spanischen Königsthron. Als der Enkel von König
Ludwig XIV., Herzog Philipp von Anjou, als Philipp V. von Spanien den Thron
besteigen wollte, erklärte Kaiser Leopold L Frankreich den Krieg. Auf kaiserlicher
Seite verbündeten sich England und Holland, Frankreich fand in Kurfürst Max
Emanuel von Bayern, der zuerst auch Anspruch auf die spanische Krone erhoben
hatte, Unterstützung. Aus diesen dynastischen Ansprüchen ergab sich die größte
kriegerische Auseinandersetzung, die je die Weiler Umgebung heimsuchen sollte.

Die französischen Truppen standen unter Befehl der Marschälle Villeroi und
Catinat. General Villars, Kommandant der Festung Hüningen, war der eigentliche
Gegenspieler des Feldherrn Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, genannt „Türkenlouis
", welcher vom Kaiser mit der Sicherung der westlichen Grenzlande und
der militärischen Leitung beauftragt wurde. Um den Kriegsschauplatz vom eigenen
Land fernzuhalten, belagerte der Markgraf mit seinen Truppen zunächst die
französische Festung Landau. Noch während der Belagerung erreichte den Markgrafen
die Nachricht, dass Kurfürst Max Emanuel von Bayern den Franzosen im
Elsass zu Hilfe kommen wolle und Marschall Catinat ihm entgegen ziehe. General
Villars erhielt gleichzeitig aus Paris den Auftrag, den Rhein zu überqueren und ins
Schwabenland vorzudringen. Durch Verrat wurde dies dem Markgrafen bekannt;
er zog einen Teil seiner um Landau lagernden Truppen ab und überquerte bei
Straßburg den Rhein, um den geplanten Übergang bei Hüningen durch die Franzosen
zu verhindern. Am 5. Oktober 1702 traf Markgraf Ludwig im Lager vor
Friedlingen ein.

General Villars war entschlossen, den Rheinübergang auf jeden Fall auszuführen
. Er ließ die Zwischenwerke auf der Schusterinsel ausbauen und mit 2000
Mann besetzen, schlug dann die längst vorbereitete Brücke über den Strom und

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