http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0171
Abb. 6: Bataille de Friedlingen
wurden, hatte Weil Einquartierung im Übermaß zu erdulden und musste große
Lieferungen (z. B. Brot. Hafer. Heu) leisten. Das Ausfalltor Hüningen spielte dabei
wieder eine große Rolle, und die drückenden Kriegslasten in ihren verschiedenen
Formen hatten bei der Bevölkerung große Erbitterung hervorgerufen. 1796 wurde
die Markgrafschaft wieder Kriegsschauplatz. Es war schon längst die Absicht der
Franzosen, die Stellung der kaiserlichen Truppen zwischen den beiden Brückenköpfen
von Hüningen und Kehl gleichzeitig anzugreifen. Am 24. Juni 1796 setzte
dazu General Moreau mit seinen Truppen über den Rhein. Ganz Südwestdeutschland
war nun den Franzosen preisgegeben. Aber infolge einer Niederlage bei
Würzburg hatte dies den Rückzug der französischen Truppen an den Rhein und
die Besetzung des rechtsrheinischen Hüninger Brückenkopfes zur Folge, welcher
der Plünderung anheim fiel. General Fürst von Fürstenberg traf nun alle Anstalten
zur Belagerung des Brückenkopfes. Weil war in jenen Tagen ein großes Heerlager
. Der Brückenkopf wurde zunächst mit über 6 000 Mann gestürmt, dabei fiel
auf französischer Seite der blutjunge General Abbatucci. Schließlich wurden
durch die Belagerung des Brückenkopfes die Franzosen vom rechten Rheinufer
vertrieben. Der Hüninger Brückenkopf ist 1797 geschleift worden.
Nach dem Koalitionskrieg (1799- 1802) und den Befreiungskriegen (1813-
1815) folgten die drei Badischen Aufstände 1848/49. Dabei hielten die deutschen
Republikaner auf der Schusterinsel ihre Versammlungen ab und nahmen diese
vom 25. bis 27. April 1848 regelrecht in Besitz.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. der durch einen diplomatischen
Konflikt um die Thronfolge in Spanien ausgelöst wurde, lagen nur kleinere
169
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0171