Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 171
(PDF, 34 MB)
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listraße. Das Unternehmen stellte modische Damenkleiderstoffe, Futterstoffe und
technische Gewebe her. Die Firma beschäftigte bis zu 200 Mitarbeiter, wurde aber
1982 stillgelegt. 1988 übernahm das gesamte Firmenareal die Stadt Weil am
Rhein. An die früheren Textilbetriebe Färberei und Appretur Schusterinsel GmbH,
die Firma Schetty GmbH sowie die Firma Schwarzenbach erinnern heute nur noch
die denkmalgeschützten Gebäude wie das „Glashaus" (1928) beim Rheincenter,
der „Wasserturm" auf dem ehemaligen Schusterinsel-Areal, die „Shedhallen", das
„Kesselhaus" und das Werkstattgebäude der ehemaligen Seidenstoffweberei der
Firma Schwarzenbach.

Strukturwandel in Friedlingen im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert

Rückblickend auf das 20. Jahrhundert hat sich seit jener Zeit der Stadtteil Friedlingen
enorm gewandelt. Nach dem industriellen Aufschwung am Anfang des 20.
Jahrhunderts, welcher durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg zunächst gehemmt
wurde, erholte sich die Industrie vor allem in den 1950er und 1960er Jahren
vehement. Vollbeschäftigung in den Friedlinger Textilbetrieben konnte teilweise
erreicht werden. Doch zu Beginn der 1970er Jahre zeichnete sich bereits im Vorfeld
eines wirtschaftlichen Umbruchs ein beginnender Strukturwandel im Weiler
Stadtteil Friedlingen ab. Durch Import und Preisdruck aus Billiglohnländern
schlössen kurz nacheinander (zwischen 1970 und 1982) die drei großen Textilbetriebe
Schetty, Färberei und Appretur Schusterinsel (F.A.S) und Schwarzenbach
ihre Pforten. Rund 2 000 Arbeitsplätze gingen in diesem Zeitraum verloren, wozu
im Jahr 1987 auch die Rationalisierung im Badischen Rangierbahnhof hinzukam,
die einen weiteren Verlust von Arbeitsplätzen nach sich zog. Durch den Fall der
Binnengrenzen in Europa wurden auch Arbeitsplätze bei den Zoll- und Grenzschutzbehörden
gefährdet. Dies alles war Grund genug für die Stadt, im Stadtteil
Friedlingen neue Lebensgrundlagen zu schaffen. Mit dem Abbruch der Fabrikgebäude
und einer neuen Nutzung der ehemaligen Textilareale setzte in Friedlingen
eine Zäsur ein. Auf dem ehemaligen Schetty-Areal wurde das Rheincenter errichtet
, das Schusterinselareal und das Schwarzenbachareal gingen in den Besitz der
Stadt über, welche dadurch in die Lage versetzt wurde, ansiedlungswilligen Firmen
, wie zum Beispiel Endress+Hauser, erschlossenes Brachland zur Verfügung
zu stellen. Wohnungen, vor allem durch die Investitionen der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft
, sind zwischenzeitlich neu und vor allem entlang der Hauptstraße
entstanden, aber auch (High-Tech-)Firmen, Kleinbetriebe, Geschäftshäuser,
Handel und Gewerbe haben sich in Friedlingen niedergelassen, in denen Menschen
nun wieder vermehrt Arbeit unter jetzt veränderten Bedingungen fanden.
Friedlingen ist heute auf dem besten Wege, sich zu einem modernen und attraktiven
Stadtteil zu entwickeln.

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