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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 175
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0177
Dorf den Herren von Tegerfelden zustand. Am Beginn der Geschichte von Kleinhüningen
stehen die Geschlechter von Tegerfelden und die Basler Vorgassen.

Wenden wir uns wieder der Ita von Tegerfelden, verheiratete von Klingen, zu.

Ita erhielt über ihren Vater Walter III. von Tegerfelden und dessen Vorfahren
ein reiches Erbe. Ihr Vater nannte Bischof Konrad von Konstanz immer seinen
Oheim. Schon im Jahre 1236 fiel dem Ehepaar durch Itas Vater das Patronatsrecht
über die Kirche Beuggen und die Deutschordensbrüder zu.13) Nach Chronist Liebenberg
übertraf sich Ita an Großzügigkeit und vermachte 1247 ihr gesamtes Gut
in Beuggen den Brüdern und bezeugt, dass ihre Schenkung nur von ihrer väterlichen
Erbschaft herrühre.14)

Wie anfangs erwähnt, wirken ihre beiden Söhne, Walter von Klingen, der Minnesänger
, und sein Bruder Ulrich besonders in religiösem und sozialem Bereich.

Ulrich tritt 1257 als Ordenspriester in das Deutschordenshaus Beuggen ein. Ei
erscheint in den Annalen von 1271 - 1276 als Komptur des Hauses.15'

Sein Bruder, Walter von Klingen, längst verheiratet, verlor bis 1269 alle drei
Söhne und anschließend seine Lieblingstochter Agnes, eine seiner vier Töchter!
Überwältigt von Trauer und Schmerz sahen Walter und seine Gattin immer weniger
Sinn im Anhäufen materieller Güter. Sie veräußerten alle ihre Güter und
zogen, gleich ihren Urgroßeltern, westwärts, vermutlich in die Raumschaft Basel.
Ihr Lebensinhalt galt nur noch dem caritativen Wirken.16'

Das Verschenken, direkt und indirekt, geht im Basler Raum weiter. Wir vernahmen
dort die Schenkung der Irmentraud. Vielleicht war der Hauptgrund das missionarische
Wirken der Klingenthalerinnen, der zum Opfergeist der Edlen führte, oder
der Glaube, durch irdische Spenden die Gnade Gottes erkaufen zu können.

Wir zählen jetzt das Jahr 1345 und lesen auf einem auf Pergament geschriebenen
Vermächtnis: In hohem Alter vermacht die Witwe Brida von Tegerfelden,
Gattin des verstorbenen Ritters Burkart von Tegerfelden, in einem inhaltsreichen
Testament ihr gesamtes Vermögen dem Konvent der Klingenthalerinnen zu Basel.
Sein Titel: „Diz ist der vo Tegervelt brief!", geschrieben am 14.6.1345 in Rhein-
felden. Ihre Stiftungen betreffen zunächst Güter in Schliengen, Hertingen, Kirchen
, Emeltingen (Eimeidingen), Rheinfelden, Herten und besonders Tegerfelden.

In Degerfelden vermacht sie ihr Burgstal über dem Wolfsgraben (bis dato
fälschlicherweise als Fliehburg bezeichnet) mit 12 Jucharten Wald, ferner im Dorf
ein Haus mit Garten und mehrere sonstige Güter. Die meisten Grundstücke tragen
nach mehr als 600 Jahren heute noch die Namen der genannten Besitzungen. Ganz
besonders sei erwähnt der 14 Jucharten große Wald im „Rohrberg", der heute
noch „Klingenthalwald" bezeichnet wird. Er ist eingegrenzt mit behauenen Sandsteinen
, die eine Glocke tragen.

Anno 1820 übergibt die Basler Schulverwaltung ihren Klingenthalwald an die
Gemeinde Degerfelden. Der Schlussbericht, in Rheinfelden verfasst, lautet: „Alle

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