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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 208
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0210
nerne Kirche wurde um das Jahr 1000 errichtet. Der ursprüngliche Bau der jetzigen Kirche
aus dem 12. Jh. ist 1426 umgestaltet und erweitert worden. Der spätgotische, mit einem
Netzgewölbe geschmückte Chor stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jh.. der Turm und das
spätgotische Portal zur Turmvorhalle sind 1507/08 entstanden.

Wörner betrachtet auch genau die innere Ausstattung der Kirche:Das Sakramentshäuschen
von 1494 haben Adelberg III. von Bärenfels und seine Gemahlin Ursula von Schönau
gestiftet. Mit seinen spätgotischen Verzierungen und einer Statuette ist es ein Kunstwerk
von hohem Rang.

Außerdem sind im Chor zwei künstlerisch bedeutende barocke Epitaphien angebracht.
Hans Jakob Wörner kommt zu dem Ergebnis (S. 36):

..Die evangelische Kirche in Grenzach mit ihrem z.T. ins 12. Jahrhundert zurückreichenden
Langhaus, mit ihrem glanzvollen Chor des 15. Jahrhunderts . der zu den vollkommensten
Raumschöpfungen der späten Gotik in unserer Gegend gehört und mit ihrem 33 m
hohen . markanten Turm des frühen 16. Jahrhunderts ist unter die bedeutendsten Leistungen
zu rechnen, die insbesondere die Zeit der Spätgotik im Markgräflerland hervorgebracht
hat."

Peter Schmidt-Thome vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Außenstelle Freiburg
, beschreibt ..Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von St. Leodegar".

Er nennt die Schlussfolgerungen, die sich aus den archäologischen Untersuchungen des
Landesdenkmalamts bei der Renovierung der Kirche ergeben.

Eine grundlegend neue Erkenntnis bestehe darin, dass die Südwand mit dem romanischen
Südportal original verbunden sei. Damit ist diese Wand der älteste Teil der Grenza-
cher Kirche und wurde nicht nachträglich versetzt, wie man z.T. bisher annahm.

Eine Verbreiterung der Kirche im 18. Jh. hat sicher nicht stattgefunden, aber eine Erhöhung
des Raumes. Peter Schmidt-Thome' beschreibt die Untersuchungen des Fundamentmauerwerks
und fügt eine Skizze des Grundrisses bei mit der Kennzeichnung von drei
Bauperioden.

Helmut Bauckner verfasste einen weiteren Aufsatz: ..Leodegar- ein vergessener Heiliger
".

Er beschreibt das Leben des ehemaligen Patrons der Grenzacher Kirche.

Leodegar wurde 616 geboren und stammte aus einer fränkischen Adelsfamilie. 653 ist er
zum Abt des Klosters St. Maixent ernannt worden und 663 zum Bischof von Autun in
Burgund. In einem politischen Konflikt hat man ihn festgenommen und ihm die Augen
ausgestochen. Deshalb wird er oft mit einem Bohrer in der Hand abgebildet, wie z.B. am
Portal der Luzerner Hofkirche. Nach einer Verbannung in die Normandie wurde er 679/80
mit dem Schwert hingerichtet - aus politischen Gründen, nicht als Märtyrer der Kirche.

Der Kult des Leodegar ist vom Kloster Murbach in den Vogesen aus verbreitet worden,
auch in unserer Gegend, wo es in Bad Bellingen. Schliengen und Biengen bei Bad Krozingen
Leodegarskirchen gibt.

Der neue Kunstführer der evangelischen Kirche Grenzach bietet eine ausgezeichnete
kunstgeschichtliche Beschreibung mit sehr schönen Bildern und eine Schilderung der Renovierungsarbeiten
in den letzten Jahren.

Architekt Waldemar Kern dankt in seinem Aufsatz allen an der Sanierung der Kirche
Beteiligten.

Für die Veröffentlichung dieses Kunstführers hat sich der Verein für Heimatgeschichte
Grenzach-Wyhlen eingesetzt.

Renate Reimann

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