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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 27
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0029
Die Eigenkirche Rötteln mit Pfarrpfründen. Pfarrsatz und Zehnten war als Gottesgabe
Ebos und seiner Gemahlin in den politischen Einflußbereich der Äbte
gekommen, hat unter ihrem Krummstab die furchtbaren Ungarneinfälle 909 und
926 miterlitten, vielleicht auch Brand und Zerstörung durch die Zähringer als
Folge der deutschen Zwietracht, um danach die Geburtsstunde der neuen Herrschaft
zu erleben, welche ihren klangvollen Namen vom Ort erhielt, in dem sie
heimisch war und unter deren Banner das Geschick unserer Heimat rund 700 Jahre
entscheidend sich vollzogen hat.

Aber bevor die Geschichte dieser Herrschaft anhebt, muß noch ein Ereisnis in
Bezug auf Rötteln aus jener Zeit erwähnt werden. Das Kloster Murbach am Rande
der Vogesen hatte schon früh Rechte in Rötteln erworben. Die Benediktiner-Abtei
wurde 728 von den Ettichonen, den letzten Herzögen im Elsaß, gestiftet und
erwarb sich Besitz und Rechte im Breisgau. vor allem in Schliengen, Bellingen.
Bamlach. Schopfheim und eben auch im „Castrum Roetelnheim" (Burg Rötteln),
die im Lehen-Verzeichnis der Grafen Rudolf und Gotfrid von Habsburg 1259
genannt sind. Alle die genannten Orte sind in dem Urbar Habsburgs erst viel
später, nach dem eigentlichen Erwerb und Besitz Murbachs, erwähnt. So liegt die
Tatsache nahe, daß dieser Murbacher Besitz in Rötteln aus derselben Besitzmasse
konfiszierter Reichsgüter stammt, wie jene, die 767 an St.Denis gelangt sind (Binzen
/ binuzhaime. Rümmingen / romaninchova, Wollbach / vvalahpah. Haltingen /
haholtingas, Eimeidingen / agimotingas. Gotonesvilare und Eppalinchova. die beiden
letzten sind abgegangene Orte). Danach hatte das Kloster Murbach auch
dieselben politischen und kirchlichen Bestrebungen der fränkischen Herrschaft
wie St. Gallen und St. Denis unterstützt, nämlich auf dem rechten Rheinufer von
Westen her Fuß zu fassen.

Auf dieses frühere Murbacher Lehen berief sich später (1500) das Haus Habsburg
/ Österreich, als es bis ins 18. Jahrhundert seine Oberhoheit über Teile von
Rötteln und Schopfheim bei den Markgrafen von Baden mit Erfolg nachwies.
Diese Ansprüche auf die Oberburg und einen Hof zu Schopfheim hat Markgraf
Karl Friedrich 1741 mit 230.000 fl beim Hause Habsburg in Wien abgelöst. Ein
Habsburger Schriftsatz aus dem 18. Jahrhundert zählte aber eine noch weit größere
Zahl von Rechten auf. welche mit Hilfe aufgerufener Zeugen, nicht aber mit
einwandfreien Rechtstiteln bezeugt wurden und daher als geschichtliche Begründung
unerwiesen und fragwürdig sind. So werden unter den vorderösterreichischen
Forderungen in Rötteln. für den Chilft und Weiler, auf Tumringen. Haagen.
Hauingen. Wollbach u.a.m. erhoben, welche das Lehenverzeichnis der Habsburger
, das „Habsburger Urbar" von 1259. nicht genannt hat. Die Rechte auf den
Turm Rötteln und den Hof zu Schopfheim wurden erstmals 1371 „als altüberkommenes
Lehen" beurkundet, das die Habsburger von Murbach empfangen hätten.

Auch dem Basler Hochstift werden Rechte um Rötteln eingeräumt, erstmalig
um 1365. also verhältnismäßig spät: Rechte auf Gotteshausleute u.a. im Kirchspiel
Rötteln. in den Dörfern „Röttelen. Thuomringen. der Kilchhof. im Wiler und ze
Hagena und alle die Lüte. die ze Hovwingen im Dorfe Rechperg gesessen sint".

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