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nachbarter Dörfer und Burgen wesentlich vergrößert worden waren. Auch
Schloß Rötteln wird entsprechend der gewachsenen Macht des Hauses jetzt
zu einem stattlichen Fürstensitz erweitert; die Vorburg gebaut, in welcher
1397 Hans Herbot. Vogt zu Lörrach, für den Markgrafen Landgericht hält,
und ein „Sommerhus", wie eine Nachricht von 1392 erwähnt.
1376 Die „böse Fasnacht zu Basel'*.
..Des Jahres do man zalte von Gottes geburten 1376 jar. do was der alte
Herzog Lutpold von Oestreich ze Basel und halt einen Hof de die Vaßnacht.
und als man uff der bürg (Münsterplatz) stach und die roß und die Fueßlüte
lüffent und die sper under sy sielent. da wurdent sy (die Basler Bürger)
zornig und schalkhafftig und schryent: „zu den Harnesche!" und hiessent de
mit an die Glocken slachen und zügen mit ihren pannern uff die bürg."
Der Herzog entrann über den Rhein, aber viele Herren wurden gefangen,
darunter auch Markgraf Rudolf, dessen Gewahrsam indessen nur kurz war,
denn der ganze Handel wurde beigelegt. - „ohne allen Krieg", heißt es in
genanntem Bericht, „und slügent die von Basel der gemeinden (den gemeinen
Leuten) die Köpfe abe und verschicktem ir auch etwie vi] evenglichen
von der statt und bessertent ouch die edel lüte. die da tot warent, und was mit
us an dem ende".
Basel hatte Gelegenheit, fürderhin den Markgrafen als wirklichen Freund
kennen zu lernen. In der lansen Streitigkeit, welche die Stadt mit Bern hatte,
leistete Markgraf Rudolf ihr erfolgreiche Dienste als Vermittler: nicht minder
in den Differenzen mit dem Hause Oesterreich. Tschudi, Schweizerchronik
, bemerkt darüber: „Man soll auch wüssen, daß der fromme Fürst Markgraf
Rudolf von Hochberg, Herr zu Rötteln. sich in diesem Handel gar
fründlich und nachpürlich mit der Statt Basel hielt, auch auf allen Tagen
Schiedlüt zwischen beeden Parteien was. damit sie ze Frieden kamend."
1387 17. Oktober. Rheinfelden wurde die Belehnung durch Herzog Albrecht in.
von Österreich für Markgraf Rudolf wiederholt: sie erstreckte sich auf die
Veste. den Bann. Kirchensatz und die Kirchhöre Rötteln sowie auf die Stadt.
Kirchensatz und Fischenzen des Bannes Schopfheim. Der Hof zu Schopfheim
und die Burg Rötteln waren altes Lehen. Das Lehensverhältnis der
übrigen Stücke scheint nicht sehr alt gewesen zu sein: das unter König
Albrecht L angelegte Habsburger Urbar enthält, wie früher gesagt, darüber
nichts, auch in den Lehensverzeichnissen nichts. Das neue Lehen scheint
von Markgraf Rudolf und seinen Brüdern wohl in Abwehr österreichischer
Ansprüche, die von den Miterben der Rotenbergischen Hinterlassenschaft
erkauft waren, und anderer Ansprüche der Herzöge bald nach 1316 aufgetragen
zu sein.
1387 wird ein Johann Vogt von Thüngen als Rektor, d.h. Pfarrherr der Kirche zu
Rötteln genannt: ein Ulrich Fabri als Kapellenpriester daselbst. Das ließe auf
ein immerhin nicht unbedeutendes Gotteshaus schließen. Markgraf Rudolf
ist mit besonderer Liebe der Kirche Rötteln zugetan, die er täglich von
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