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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 70
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0072
Abb. 39: St. Gallus mit dem Bär

(aus Heiligenlegenden v. P.W. Auer 1890.

Verl. Sexfried. München)

Einsiedelei gründen könnte. Hiltibod machte sich sodann mit ihm auf, und sie
gelangten an ein Flüßchen. das die Steinach genannt wird. Hier beschlossen sie zu
übernachten, da sich im Wasser eine Menge von Fischen zeigte. Sie gingen den
Flußlauf hinab an eine Stelle, wo sich das Wasser in einen Felsen eingewühlt
hatte, warfen das mitgebrachte Netz aus und fingen eine große Zahl von Fischen.
Der Diakon schlug mit einem Stein Feuer und sie bereiteten sich das Mahl. Hierauf
wollte der heilige Mann das Gebet verrichten. Aber er blieb mit dem Fuße an
einem Dornbusch hängen und stürzte zu Boden. Der Diakon versuchte ihm aufzuhelfen
, aber Gallus sprach: „Laß mich, hier will ich in Ewigkeit bleiben. Diesen
Ort habe ich mir als Wohnstätte auserwählt." Er errichtete dann an dem Platz ein
Kreuz aus Haselholz und hing daran eine Kapsel auf, in der Reliquien der hl.
Jungfrau, des hl. Desiderius und des Herzogs Mauricius waren. Die beiden beteten
nun weiter, bis es dunkel wurde, dann hielten sie ihre Mahlzeit und legten sich
nieder. In der Nacht aber erhob sich Gallus und verrichtete vor dem Kreuze seine
Andacht. Sein Begleiter verfolgte im Geheimen sein Tun. Dabei sah er. wie ein
Bär vom Berge herunterkam und in den Überresten ihrer Mahlzeit herumwühlte.
Gallus, der Erwählte Gottes, sprach zu dem Bären: ..Bestie, im Namen unseres
Herrn Jesu Christi befehle ich dir. hole Holz und wirf es ins Feuer." Der Bär
kehrte sogleich um. brachte einen schweren Klotz und legte ihn ins Feuer. Da warf
Gallus dem Tier zum Lohn ein Stück Brot hin. indem er ihm befahl: ..Im Namen

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