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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 75
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politischen beziehungsweise sozialen verbanden, fanden in unserer Gegend Anhang
. Eine Notiz der Konstanzer Chronik von 1444 sagt: Die aus dem Röttier
Land zogen zum Bundschuh. Unter Anwendung all der gewalttätigen Mittel jener
Zeit sind diese Regungen unterdrückt worden: aber sie fanden täglich neue Nahrung
an der unaufhaltsamen Veräußerlichung des Kirchentums, am anstößigen
Leben des Klerus, der Klöster, den zahllosen Schmarotzern, die auf Kosten des
Volkes sich nährten, dem ins Ungeheuerliche gestiegenen Reliquienunwesen, dem
Ablaßhandel. So sichert ein im Generallandesarchiv aufbewahrter Ablaßbrief des
Kardinals Raimundus von 1504. ausgestellt auf die Marienkapelle auf dem Schloß
Rötteln. 50- bis 100-tägigen Ablaß denen, die diese Kapelle besuchen. Ganze
Wagen voll solcher Ware w aren von diesem päpstlichen Legaten in die badischen
Lande gebracht w orden und alle paar Jahre kamen neue große Sendungen.

Es sind die Städte gewesen, welche die Brennpunkte der reformatorischen Bewegung
waren, die frühzeitig in unserem Land und an seinen Grenzen Boden
gefaßt hatte: in Freiburg. Straßburg. Heidelberg. Konstanz und Basel. Letzterem
verdanken wir den wesentlichsten Einfluß der Verbreitung der Ideen der kirchlichen
Reform in unserer Gegend.

Die vielfachen Beziehungen von hüben und drüben, der geistige, der w irtschaft-
liche Einfluß der Stadt Basel, die von der Zeit her. wo noch keine Grenze schied,
die maßgebende Kulturstätte für das Gebiet der Markgrafschaft gewesen ist. die
hohe Entwicklung der für die Ausbreitung der Reformation so bedeutsamen Buchdruckerkunst
gerade in Basel - hier ließ Erasmus seine Bücher bei Froben drucken

Abb. 41: Plünderungen in Dörfern. Städten und auf Burgen
waren im 15. Jahrhundert an der Tagesordnung.

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