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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 110
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0112
Für die jährlichen Kirchenvisitationen wurde um die Mitte des Jahrhunderts ein
neues Formular mit 59 Fragen eingeführt. Nach diesem Formular wurden z. B.
auch die Kirchenvisitationen von 1749-1751 in Rötteln gehalten. Die Antworten,
die dabei auf die Fraeen nach dem Zustand der Kirche, des Pfarrhauses, der
Glocken, der Orgel und der Pfarrer von Rötteln gegeben wurden, werden an
anderer Stelle wiedergegeben. Hier sei ergänzend noch einiges hinzugefügt, wonach
damals gefragt wurde und was in den gegebenen Antworten über das Leben
unserer Gemeinde vor etwa 200 Jahren einigen Aufschluß gibt. Z. B. Zu Frage 5:
»Der Schulmeister beziehe seine Besoldung von Gnädigster Herrschaft und was
die Sigristey anlange, von der (politischen) Gemeinde.« - Zu Frage 6: »Der Schulmeister
seye zugleich Sigrist.« - Zu Frage 7: »In dem Schule-Haus seye Platz
genug.« - Zu Frage 11 und 12: »Es seyen vorhanden eine alte Schlaguhr ... 2
zinnerne Altar-Kanten (Kannen) von 1 1/2 Maß. ganz neu vor 4 Jahren umgegossen
und vergrößert« (Hundert Jahre später - 1853 - lieferten die Zinngießer Gebr.
Borocco in Lörrach außer 3 Opfertellerchen 3 neue zinnerne Abendmahlskannen.
Diese werden 1874 durch 3 größere von 2 Maß Gehalt ersetzt. Auch sie liefern die
Zinngießer Borocco, und zwar zum Preis von 27 fl »wovon der Werth der 3
vorhandenen abgeht«. Es sind dies wahrscheinlich die heute noch gebrauchten
Abendmahlskannen. - Der alte silberne Abendmahlskelch wurde 1871 verkauft.
Für ihn wurden im gleichen Jahr aus dem Kirchenfonds zwei neue silberne Kelche
für ca. 100 fl erworben.). - Zu Frage 13: »Der Communicanten seyen 362 an der
Zahl (1750: 382; 1751: 369). Sie melden sich zur Beicht an (geschah noch bis um
1900.«) - Zu Frage 14: »Boshafte Verächter des St. Sacramentum seyen anders
keine da als solche, die wegen Unversöhnlichkeit nicht können admittirt (zum Hl.
Abendmahl zugelassen) werden. Notiz des Speziais Johann Leonhard Waltz, Lörrach
: Diese wurden vorgefordert, ermahnt und versöhnt. Gott gebe dazu gute
Frucht hernach!« - 1750: »Boshafte Verächter keine außer Friedli M.. der aber
zurechtgewiesen worden, und Michael M. von Haagen, dessen üble Haushaltung
nächstens werde besonders an Oberamt und Spezialat berichtet werden.« - Zu
Frage 15: »Catholiken seyen keine da außer etliche Dienstboten. Reformierter
Religion sey ein Hintersaß samt seiner Frau in Thumringen, gehen fleißig zur
Kirche, führen sich ehrbar auf und schicken die Kinder in die hiesige Schul.
Ingleichen sey ein Hintersaß samt seiner Ehefrau reformirter Religion in Haagen.
gehen ebenfalls hier in die Kirche: ihre Kinder seyen noch klein. Das größte halte
sich zu Riehen bey der Großmutter auf und werde folglich in reformirter Religion
erzogen. Sonsten seyen noch verschiedene reformirte Dienstboten da.« - Zu Frage
16: »Juden befinden sich in Thumringen zwey Paar Eheleute mit einem Kind und
einem Judenknecht, zusammen 6 Personen: der Gemeinde seyen sie nicht überlästig
.« - Zu Frage 17: »Schulkinder seyen an der Zahl 74 aus der gantzen Gemeind
(1750: 66; 1751: 72).« - Zu Frage 18 und 19: »Es sey Sommer- und Winterschule
.« - Zu Frage 23: »Die Viehhirten haben Zeit zur Kirche zu kommen.« - Zu
Frage 25: »Arme seyen genug da; es werde ihnen dann und wann etwas aus dem
Almosen gereicht.« - Zu Frage 26: »Von vagirendem Gesind haben sie von allen

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