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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 128
(PDF, 68 MB)
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los aufgenommen werden. Die Vergütung der Lehrerin soll 150 fl jährlich betragen.
- Am 29. Oktober 1853 wird beschlossen, die Kinderlehrerin zu einem mehrmonatigen
Kurs in eine größere Anstalt in Karlsruhe zu schicken. - 1857 erhält die Tum-
ringer Kinderschule ein Legat von 500 Gulden, »welches die verstorbene Jungfrau
Anna Maria Grether von Thumringen . . . vermacht hat und zu dessen Auszahlung
sie ihre Schwester Maria Elisabetha Grether, Wittwe des verst. Dietrich Kraft von
Auggen . . . testamentarisch verpflichtet hat«. - Da das bisherige »Lokal« verkauft
werden sollte, mußte man sich 1863 nach einem neuen Raum umsehen. Die Kosten
für das neue Lokal werden laut Protokoll vom 25. Oktober auf 164,36 fl »außer
einer von Schreinermeister Nägele noch zu fertigenden Dachrinne« veranschlagt.
Daran hat der Kirchspiels-Almosen nach Beschluß vom 6. September, Pos. 4 einen
zu 4% verzinslichen Vorschuß von 90 fl geleistet, und der Rest mit 74,36 fl ist von
der Kasse der Kleinkinderbewahranstalt bezahlt worden. Bis zur Tilgung dieser
Bauauslagen kommt der »jährliche Miethzins von 40 fl dem Hauseigentümer Johann
Jakob Ohm jung zugunsten der Kleinkinderbewahranstalt in Abzug, sowie
auch die jährlichen 25 fl Miethbeitrag der Gemeinde Thumringen dieser Kasse
zufließt«. Am 1. Januar 1865 wird berichtet, daß die Witwe des Onophrion Grether
(außer 100 fl für den Ortsarmenfonds) 100 fl »in die Kleinkinderbewahranstalt
gestiftet habe, damit die Erwerbung einer eigenen Lokalität ermöglicht werde«, und
1867 beschließt der Kirchengemeinderat, »die in der Kasse der Pfarrei vorhandenen
240 fl der Gemeinde Thumringen zum beabsichtigten Bau einer Kleinkinderbewahranstalt
gegen genügende Sicherheit zu überlassen«.

1945 wurde der Tumringer Kindergarten, der »NSV-Kindergarten« geworden
war, wieder von der Kirchengemeinde übernommen.

Um diese Zeit scheint man auch in Haagen daran gedacht zu haben, eine
Kinderschule einzurichten; denn unterm 30. August 1868 findet sich im Kirchen-
gemeinderats-Protokollbuch folgender Eintrag: »Auf Anregen mehrerer Bürger
von Haagen bringt der Vorsitzende die Gründung einer dortigen Kleinkinderschule
zur Sprache und erbietet sich, den Versuch mit einer Unterzeichnungsliste zu
freiwilligen jährlichen Beiträgen zu machen, welchem Vorschlag der Kirchengemeinderat
beitritt.« - So haben also bei der Gründung der Kindergärten Bürger,
politische Gemeinden und Kirchengemeinde in schöner Eintracht zusammengearbeitet
zum guten Gedeihen des Werkes.

In der ersten Hälfte des 19. Jh. wurde aus christlicher und sozialer Verantwortung
ein weiteres Werk der »Inneren Mission« ins Leben gerufen: 1836 gründete
Pfarrer Theodor Fliedner in Kaiserswerth am Rhein das erste evangelische Diakonissenhaus
. Nach diesem Vorbild entstanden außer dem schon genannten Haus in
Nonnenweier im Laufe der folgenden Jahrzehnte weitere 8 Diakonissenhäuser in
Karlsruhe, Mannheim und Freiburg, zu denen sich als zehntes das Frankensteiner
Mutterhaus hinzugesellte, dessen Fluchtweg aus Schlesien nach Wertheim geführt
hat. Später (1925) hat auch das benachbarte Chrischona-Werk den verschiedenen
Zweigen seiner Arbeit ein Diakonissenhaus angeschlossen, dessen Schwestern
auch in badischen Gemeinden Dienst tun.

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