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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 175
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0177
In der Gemarkung Haagen stand im großen und ganzen bis auf wenige zehntfreie
Einzelstücke21 und einige Posten zugunsten der Hauinger Pfarrei der große
Frucht- und Weinzehnten wie auch der kleine oder Etter-Zehnten der Pfarrei Rütteln
bzw. der Geistlichen Verwaltung - seit der Reformation - zu.

In der Gemarkung Tumringen war der Zehnten geteilt:

a) Der große Fruchtzehnten war ein herrschaftliches Lehen von Rötteln an die
Herren v. Reichenstein, der Dorfherren Jakob und Marx (um 1500) von Inzlingen
und Brombach.

Der Zehnten erbrachte in guten Jahren 100 bis 180 Säcke Frucht. Der Zehntbezirk
war ordentlich umsteint: 1738 bezeichneten 24 rote, gehauene Grenzsteine
mit dem Zeichen R S (Reichenstein) den Röttelschen Weinzehnten gegenüber dem
benachbarten der Reichensteiner kleinen Weinzehnten, welcher mit kleinen Steinen
abgegrenzt war und etwa 12 Saum der Reichensteiner Herrschaft einbrachte.

Die Grenzlinie des Röttier Zehntbezirks im Tumringer Bann zog vom Tüllinger
Pfad zum Mühlenstuck an den Bach, der Zilgaß nach, ob dem Dorf vorbei zum
Rebbergweg und dem Kirchweg, durch die Gattern, unter den Reben im Fronberg
vorbei.

b) Der größere Weinzehnten in der Gemarkung Tumringen war bei der Geistlichen
Verwaltung geblieben, er brachte jährlich etwa 40 Saum Wein ein.

c. Der kleine Heuzehnten war in vier Teile vergeben: Der Geistliche erhielt
davon 12 fl, Geistliche Verwaltung, die Burgvogtei und der Halter des Tumringer
Wucherstiers zusammen 36 fl.

d) Der Neubruchzehnten für die Herrschaft: 1723 waren von der Burgvogtei 31
Jucherten umsteint und erbrachten 24 Malter Dinkel, 10 Malter Hafer, vom kleinen
Heuzehnten jenseits der Wiese 8 fl. von Reben-Neusetzen 14 Vtl. Wein.

In der Gemarkung Hauingen empfing als Patronatsherrin das Basler Kloster St.
Alban den großen Frucht- und Weinzehnten; den Heu- und kleinen Zehnten ein
jeweiliger Pfarrer von Hauingen.

Auf einzelnen Stücken im Haagener Bann lastete der Hauinger Pfarrzehnten:

1. Auf 3 Juch. A. auf dem Feldlin, unter dem Haagener Brünnlin und obsich dem
Voggenbrunngarten;

2. vom Voggenbrunngarten, der mit einem Zaun umgeben war;

3. vom Martinsacker unterhalb der Straß, grenzt an die Haagener Gärten;

4. 5 1/2 Juch. hinter dem Dorf Haagen; je 1/2 Zehnten zu Haagen und Hauingen;

5. vom sog. Tannerischen Garten im Dorfe Haagen;

6. von 1 Juch. A. im Mantzental.

St. Alban war verpflichtet, den Wucherstier zu besorgen, der Hauinger Pfarrer
aber den Eber.

Schon 1476 bekam der Pfarrer von St. Alban einen fixen Corpus: 15 Vzl.
Dinkel, 5 Vzl. Haber, je 2 Vtl. Gerste, Bohnen, Erbsen und 10 Saum Wein.
Außerdem stand der Pfarrei Hauingen in einem gewissen Distrikt des Haagener
Banns ein Fischwasser, der Auenbach, zu.

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