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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 184
(PDF, 68 MB)
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badischen Oberland nicht gering war, die Hoffnung nicht aufgegeben, seinen
früheren Röttier Bezirk dem reformierten Bekenntnis zuführen zu können. In
Johann Weininger stand ihm nun ein respektabler und kampfbereiter Lutheraner
gegenüber, der jede Gelegenheit benutzte, die „Irrtümer" der Reformierten
aufzuzeigen. So hielt er 1598 anläßlich der Trauung des Markgräflichen
Rats Werner Eglinger mit der Baslerin Sara Brändlin in der Kirche zu
Weil eine lange, 24 Druckseiten füllende Traurede, in der er einige Hauptlehren
der Reformierten bekämpfte. In Tübingen ließ er sie drucken und in
Basel verbreiten. Die Basler Pfarrer und Professoren schwiegen nicht zu
dieser Herausforderung und richteten nun ihrerseits „eine christlich und treuherzige
Warnung an die Gemeine Gottes vor einer Schmachpredigt, so zu
Weil in der Herrschaft Rötteln gehalten ... worden" (s.Basler Universitätsbibliothek
). Weininger verfaßte eine Gegenschrift: „Gründlicher und wahrhaftiger
Bericht von den 14 Calumnien, welche D. Johannes Jacobus Grynä-
us und D. Amandus Polanus, Professores zu Basel, M. Johanni Weiningern,
Pfarrern und Generalsuperintendenten zu Rötteln ungütlich angedichtet ..."
mit der Zurückweisung der ihnen gemachten Vorwürfe schlössen die Basler
Theologen, nach einem Vermittlungsvorschlag Markgraf Georg Friedrichs,
am 29. November 1600 die Debatte.

Als Georg Friedrich seine Residenz von Rötteln nach Sulzburg verlegte,
übersiedelte auch Weininger dorthin. Hier wurde er drei Jahre nach dem
Tode seiner Frau, einer geborenen Salomea Beer, am 3. Mai 1629 beerdigt.
Pfarrer Johann Peselius von Badenweiler hielt ihm die Grabrede über 2.
Tim. 4, Vers 7 und 8. - Wegen seiner strengen Dienstaufsicht lief über ihn
das Wort um: „ Dr. Weiniger, der Pfarrer Peiniger",
bis 1598 Nentwiger. Friedrich, Magister, Diakon in Rötteln; geboren in Erfurt,
1598 Pfarrer in Weitenau, 1602 in Haltingen und 1614 in Feuerbach. Er
starb dort 1624.

1599 - 1624 Frey, Johann, Pfarrer und Superintendent in Rötteln; in Basel geboren
, 1594 Diakon in Rötteln, 1595 verheiratet mit Maria Magdalena Cher-
ler, Tochter des klassisch gebildeten Binzener Pfarrers Paul Cherler, dem
das Dichten so zur Leidenschaft geworden war, daß er Protokollbücher und
sogar seine Gehaltsquittungen an die bischöfliche Verwaltung in Basel mit
Versen schmückte. Er bekannte sich zur Konkordienformel und starb nach
langem Leiden 1624 in Rötteln.

vor 1600 Bischof, Johann Jakob, Diakon in Rötteln (s.unten)

1601 - 1602 Platz, Michael, Diakon in Rötteln; 1576 in Biberach geboren als
Sohn des Konrad Wolfgang Platz; 1602 Diakon in Sulzburg, 1604 Pfarrer
in Ihringen, 1606 in Ellmendingen, 1612 an der Stiftskirche in Lahr bis
1622. Er war verheiratet mit der Tochter des Superintendenten Hörmann
von Eßlingen. 1622 starb er in Straßburg.

1606 - 1609 Weininger, Michael Ludwig Wilhelm, Diakon in Rötteln; Sohn von
Johann Weininger (s.oben), 1609 Pfarrverwalter in Tüllingen, 1610 Pfarrer

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