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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 193
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0195
nach Zentner niemand anders als Friedrich Wilhelm Hitzig, der laut den
„Actis scholasticis Paedagogii Loerracensis" zu Anfang des Jahres 1792
durch Dekan Wagner in sein Amt eingeführt wurde. Es heißt in diesem
Brief:

„.....Der neu Vikari vo Löhrech

Bringt i'ch mi Briefli, e brave Heer, und g'mei mit de Lüte

Sust sin die junge Burst mengmol e wenig phatestig,

Meine, si heige ellei mit Löffle d'Glersamkeit gfresse.

Dreck hen si gfresse, jo woll! (vor euen Ehre z'vermelde)

Schwetze uf der Chanzle von weltliche Sachen us Büch're

(,s fräs es ke Hund und ke Chatz) und ziehn ich ke gotsig Sprüchli

Us der Bibel a, sie wüsse bi Gott nit,was drin stot!

B'haupte, Christus der Herr seig's Josephs übliche Suhn gsi,

Heig nit füris glitte, seig nit von de Todten erstände.

Und wenn ein vor Cummer und Trübsal schier gar verschmachtet,

Oder wenn ein s'Gwisse an sini Sünde erinn'ret,

Oder wemme von hinnen im letzte Stündli soll scheide,

Stöhn si wie Mulaffe do mit ihrer weltliche Wisheit,

Wüsse nit gix no gax und chönnen ein ebe nit tröste.

Aber der neu Vikari isch ken von dene. Er predigt

Wie's ghört no'em Text und nit usem Hundertst'n ins tausigst,

Het e tröstliche Zuspruch, und führt e christliche Wandel,

Git de Lüte Bscheid, und wenn er d'Bibel vom Schaft lengt,

Hexefrisiert er eim d, Sprüch, so dütlich aß es e Freud isch.

So e Heer muß men ehre. Sind ordeli, wenn er ins Dorf chunnt,

Machet em ke Verdruß, I will ich en grehkumediirt ha!"

Auch der Brief vom Mai 1800, in dem Hebel dem Freunde zu seiner
Ernennung zum Pfarrer von Rötteln seine Segenswünsche ausspricht, darf
hier nicht fehlen:
„Theuerster Zenoides.

Gestern Nachmittag erfuhr ich von KR Waltz (Johann Leonhard Waltz,
Sohn des Supenintendenten Johann Leonhard Waltz in Lörrach und seit
1792 Hofprediger und Kirchenrat in Karlsruhe), daß Rötteln vergeben sey
- an Dich. Aber ohne Zweifel weist dus schon. Gerne hätte ich jedem den
Rang ablaufen und der erste seyn mögen, der es dir meldete. Zwar fühle ich
mit dir die Dämpfung der Freude, deine Wünsche auf dem Grabe deines
Vaters erfüllt zu sehen. Indessen wenns nicht anders seyn sollte, finde ich
in dem Nachfolgenden auch wieder Trost gegen das vorhergehende für
dich. Tröstlich und ermunternd und mit einer heiligen Weihe segnend muß
dir der Gedanke seyn, an das Werk, von welchem der Edle nach eines
halben Lebens Arbeit die müde Hand zurückzog, nun die deinigen ersetzend
anzulegen, - den Segen, den er dir in der Liebe, dem Vertrauen und

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