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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 201
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an besuchte er das Pädagogium in Pforzheim und anschließend die „Wissenschaftliche
Bildungsanstalt" der Gebrüder Paulus auf dem Salon bei
Ludwigsburg. Nachdem er in Karlsruhe das Abitur bestanden hatte, bezog
er als Student der Theologie die Universitäten Tübingen (1846) und Heidelberg
(1848). Reiche und bleibende Anregungen empfing er von dem
Heidelberger Professor Rothe. Besonders dankbar war er zeitlebens seinem
Tübinger Lehrer, Prof. Beck, der ihn in die offenbarten Geheimnisse der
Hl. Schrift eingeführt hatte. Viel Segen hat er, wie er sagte, auch im Kreise
der schwäbischen Pietisten, besonders von Seiten des frommen Lehrers
Kullen empfangen.

Im Herbst 1849 kam er auf das Predigerseminar in Heidelberg. Nach bestandener
Abschlußprüfung (1850) versah er von Mauer aus die Filialgemeinde
Gauangelloch, kam 1851 nach Freiburg i.Br. und tat hier als Vikar
Dienst am Gefängnis und in der Militärseelsorge. Mit manchem Soldaten
aus jener Zeit blieb er auch später in Verbindung. Von 1853 bis 1854 war
er Pfarrverwalter in Baierthal. Hier schloß er am 3. August 1854 den Bund
der Ehe mit Luise Geiger, der Tochter des Heidelberger Professors Dr.
Geiger und dessen Ehefrau Auguste, geb. Rink. Durch diese Heirat trat
Pfarrer Riehm in verwandtschaftliche Beziehungen zu der Familie Geiger
in Basel, denn seine Frau war die Schwester des Dr. Friedrich Geiger, des
Gründers der „Goldenen Apotheke" (Gaba) in Basel (1833 - 1888). Dieser
Dr. Fr. Geiger war verheiratet mit Lella Knapp, der Zwillingsschwester des
1842 in Braunschweig geborenen Georg Friedrich Knapp, der von 1874 bis
1918 Professor der Nationalökonomie in Straßburg war, des Vaters von
Elly Heuss-Knapp, der Gattin unseres ersten Bundespräsidenten Theodor
Heuss. Frau Elly Heuss-Knapp schreibt in ihren Erinnerungen „Ausblick
vom Münsterturm" von Frau Lella Geiger-Knapp in Basel: „Tante Lella
gehört zu den guten Geistern, die über meinem Leben standen .... Ihre
Söhne (Hermann und Paul Geiger waren die Gründer der Fa. Wybert in
Tumringen) stehen mir noch heute wie Brüder nahe, und da ich mir immer
wünschte, in einem großen Geschwisterkreis aufzuwachsen, so erfüllten sie
diesen Traum zu neun Zehnteln."

Seine Pfarrkandidatur begann Riehm 1850 in Mauer, wechselte dann 1851
nach Freiburg i. Br. und wurde 1853 Pfarrverwalter in Baiertal und 1854
in Schatthausen. Seine erste Pfarrei erhielt Riehm in Sulzfeld 1857, bevor
er 1869 nach Rötteln wechselte. In Sulzfeld setzte er sich für die Einführung
der viel kritisierten neuen , angeblich katholisierenden Agende ein.
Als er am 23. Dezember 1870 die Pfarrei Rötteln übernahm, war bereits der
deutsch-französische Krieg im Gange. Neben der Predigt lag ihm vor
allem die christliche Erziehung der Jugend und die Hebung des sittlichen
Lebens am Herzen. Er führte eine „Sonntagsschule" ein und hielt regelmäßige
Vorbereitungsstunden für die Helfer, zu denen vor allem seine Tochter
Maria gehörte. Sie heiratete 1896 den Buchdruckereibesitzer J. J. Reiff in

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