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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 228
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so viel dankbare Empfindungen in mein Herz. Ich möchte gerne noch einmal allen
Segen für Euch vom Himmel erflehen, ich spreche mit dem Apostel: Ihr Lieben,
bestehet also in dem Herrn!

Lasset uns nach den Worten des Textes erwägen das Bekenntnis und die Wünsche
des Segens des von seiner Gemeinde scheidenden Lehrers.

1. bekenne ich es mit einigem Dank gegen Gott: Ihr seid meine Freude und meine
Krone.

2. verlasse ich Euch mit einem dankbaren Herzen und dem Wunsche:
bestehet in dem Herrn!

Der Apostel konnte freilich im eigentlichen Sinn die Philippische Christengemeinde
seine Freude und seinen Stolz nennen. Er hatte sie gestiftet, und was sie
geworden war, war sie durch ihn.

Das kann ich hier freilich nicht sagen. Andere haben vor mir gearbeitet und ich
bin in ihre Arbeit gekommen. Länger als ich arbeitete mit Eifer und Treue mein
vollendeter unvergessener Vater an dieser Gemeinde. Noch lebt sein Andenken im
Herzen derer, die ihn kannten im Segen fort, und mir, dem Sohne, überließ er eine
Gemeinde, die ihn schätzte und liebte und seinen Segen in meinem Amte. Mit
Freuden baute ich fort auf dem Grunde, den er gelegt hatte, und auch mir ward die
Liebe zuteil, derer er sich zu erfreuen gehabt. Gerne und glücklich habe ich hier
gelebt, gerne und mit Gottes Hilfe nicht ohne Segen gearbeitet. Darum bekenne
ich auch Gott dem Allmächtigen: Ihr seid mein! Als ich einst durch Gottes uner-
forschliche Führung als Lehrer zu Euch berufen wurde, übernahm ich mit Freuden
und voll Vertrauen das Amt, das mich, wie ich damals glaubte, lebenslang an
Euch knüpfen sollte. Und wahrlich, es hat mich nie, auch keinen Augenblick
gereut, zu Euch gekommen zu sein. Zwölf schöne, zufriedene und glückliche
Jahre habe ich bei Euch gelebt. Und wem habe ich dieses zu danken?

1. ) Zunächst dir, der du liebreich und väterlich über uns waltest, du Gott und
Vater im Himmel. Du hast aus der Fülle deine Segnungen unendlich mehr des
Guten auf mich herabströmen lassen, als ich zu zählen und auszusprechen vermag.
Dein Zuspruch hat meinen Odem bewahrt, deine Huld meine Gesundheit und
Kräfte geleitet und Gefahren des Lebens gnädig von mir abgewandt. Häuslicher
Segen und süße Vaterfreuden hast du mir gegeben. Und wenn auch Prüfungen und
Leiden an mir und meinem Haus nicht vorübergingen, als du mehrere meiner
Lieblinge dem blutenden Herzen wegnahmst, als meine Tränen flössen und trübe
Stunden bei mir einkehrten, da warst du es Vater der Liebe, der mir Kraft zu
tragen gab und mit Trost meine Seele erquickte. Dein Name sei gelobt und gebenedeit
.

2. ) Aber auch Euch, meine Geliebten, danke ich es, daß ich die Jahre, die ich
hier zubrachte, unter die schönsten meines Lebens zähle. Und darum nenne ich
Euch meine Freude und meine Krone. O daß ich es Euch sagen könnte, wie Euer
Zutrauen und Eure Liebe mir das Leben versüßte. Wie innig und dankbar ich es
empfinde, mit welcher Schonung, mit welcher Treue Ihr mich behandelt. Welch

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