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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 243
(PDF, 68 MB)
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den. Das ermöglichte wiederum, die Orgel von der Seitenwand weg unmittelbar
an die Altarrückwand in den optischen Mittelpunkt zu rücken.

Durch diese Veränderung tritt nicht nur der schöne Orgelprospekt von der Ansicht
her besser in Erscheinung, sondern es wird vor allem auch die klangliche
Abstrahlung der Orgel unmittelbar in den Kirchenraum hinein wesentlich besser.

Zugleich hat die Versetzung der Orgel in den optischen Mittelpunkt des Altarraumes
der Kirche ihr architektonisches Gleichgewicht zurückgegeben. Die alte
Chorbank mit dem mittelalterlichen Schnitzwerk an den Seitenwangen hat ihren
alten Platz im symmetrischen Gegenüber zur anderen Chorbank erhalten, wodurch
das wertvolle Schnitzbild mit dem Drachentöter (Ritter Georg) vom Kirchenraum
her wieder sichtbar geworden ist. Restaurator Bauernfeind in Freiburg hat nach
Abschluß der Umbauarbeiten das Orgelgehäuse und den unmittelbar vor der Orgel
stehenden Altar farblich neu gestaltet und die Chorbänke restauriert. Diese gelungene
farbliche Neufassung mit der dezenten Marmorierung nach barockem Vorbild
läßt den optischen Eindruck der architektonischen Umgestaltung im harmonischen
Zusammenklang mit der farblichen Raumatmosphäre beglückend als krönenden
Abschluß der Renovierung von 1903 erscheinen.

Die jetzt nach ihrer Vollendung sehr überzeugende architektonische Neugestaltung
des Altarraumes durch Umplazierung von Orgel und alter Chorbank hat
ein für die Gemeinde schwerwiegendes Problem mit sich gebracht. Zwar hat die
Versetzung der Orgel ein bisher verstelltes Fenster an der Seitenwand freigegeben,
das nun als eines der ältesten Fenster der historischen Kirche durch seine Butzenscheiben
das erwünschte Licht auf das wertvolle alte Kruzifix wirft, das an der
Altarrückwand neben der Orgel seinen überzeugenden Platz gefunden hat. Gleichzeitig
wurde aber das große Ostfenster verstellt, das bisher als optischer Mittelpunkt
die Altarwand beherrscht hat. Und auf dieses von Prof. Geiges 1903 in mittelalterlichem
Stil kunstvoll geschaffene Buntglasfenster mit den beiden Apostelgestalten
Johannes und Paulus wollte die Gemeinde keineswegs verzichten. Schließlich ergab
sich aber auch für dieses Glasfenster eine gute und befriedigende Lösung. In einem
Eisenrahmen wurde es in das bisher leere Spitzbogenfeld der Nische zur Sakristei
hin eingebaut, wo es allerdings künstlich beleuchtet werden muß. Auf diese Weise
kommt das wertvolle Glasgemälde mit ganz neuer Wirkung - durch die elektrische
Beleuchtung auch bei Abendveranstaltungen - zur Geltung.

Die klangliche Disposition der neuen Orgel hat der Orgelsachverständige der
Landeskirche in Baden - Kantor Heinrich Trötschel - entworfen. Ihr klanglicher
Umfang war natürlich auch eine Frage der Finanzierung. Ursprünglich war sie mit
zwei Manualen und 14 Registern disponiert. Nachdem die Opfergaben der Gemeinde
für die Orgel in Rötteln 40.000 DM erreichten, konnte die klangliche
Vielfältigkeit bis auf 19 Register erweitert werden. Dadurch wurde es möglich,
auch drei Zungenstimmen einzubauen: ein Krummhorn 8' im 1. Manual, eine
Oboe 4' im 2. Manual und schließlich eine 8'-Trompete im Pedal. Die Orgelbauwerkstätte
Peter Vier in Oberweier bei Lahr hat in vorbildlichem architektonischem
und klanglichem Einpassungsvermögen die neue Orgel mit altem Prospekt

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