Freiburger historische Bestände - digital

Die Silhouette der heutigen Kirche und auch ihre Raumwirkung ist das Werk
der gründlichen Restaurierung von 1901 - 1903. Die alte Grabkirche der Herren
von Rötteln und Markgrafen von Hachberg-Sausenberg wurde damals durch Professor
Schäfer aus Karlsruhe im Zeitgeschmack erneuert, wobei die Forderung der
Kirchengemeinde nach einem größeren Raum und nach mehr Helligkeit berücksichtigt
werden mußten. Nur der typische markgräfler Turm steht heute wie vor
600 Jahren; ein kleiner Dachreiter von 1734 hat nur kurze Zeit dessen Satteldach
beeinträchtigt.

Die historische Bedeutung der Kirche als geistlicher Mittelpunkt auch nach der
Einführung der Reformation 1556 rechtfertigt das Interesse am alten Bau. Auf der
steinernen Gründungsinschrift von 1401 über dem Westportal nennt sich Markgraf
Rudolf III. als Erbauer. Er „macht" diese Kirche; es muß sich also um einen
Neubau oder Wiederaufbau handeln. In einem Berain von 1566 heißt es:

„Die nachgeschriebenen Güter gehören zur Jahrzeit unseres gnädigen Herrn
Markgrafen Rudolf des alten, der auch unsere Kirche und Kirchturm auf dem
Kirchhof gebaut hat anno domini 1401".

Ob der Neubau der Kirche auf alten Grundmauern errichtet wurde, und um
wieviel er größer ist als die alte Kirche, kann ohne Grabungen nicht belegt wer-

Abb. 118: Hauptportal seit 1903 Abb. 119: Portalinschrift 1401

Foto: G. Moehring 1999 Foto: G. Moehring 1999

(Archiv Museum am Burghof, Lörrach) (Archiv Museum am Burghof, Lörrach)

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