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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 268
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0270
Kacheln des Ofens, die dem Gotteshaus etwas ungemein Familienhaftes, Anheimelndes
, Heimisches geben (1963 mußte der grüne Kachelofen modernen Gasöfen
mit automatischer Zündung weichen).

Die Emporen

Im Jahre 1845 wird im Zusammenhang mit der Anschaffung einer neuen Orgel
eine große Reparatur der Kirche vorgeschlagen. Die Großherzogliche Bauinspektion
schließt sich dem Vorschlag an und empfiehlt: Wegnahme der Eingangstür an
der Landseite (Südseite), dafür Vergrößerung der Tür weiter östlich bei der Gruft.
Im Innern: Entfernung einer Seitenempore (der südlichen), ferner Zumauern der
bisherigen Tür vom Kirchenschiff zur Sakristei, dafür eine neue Tür zur Sakristei
weiter ostwärts „an den Turm anstoßend".

In seiner Antwort vom 9. September 1845 hält es Pfarrer Ludwig für zweckmäßiger
, wenn beide Seitenemporen entfernt würden und dagegen die (heutige)
Hauptempore so weit vorgerückt wird, daß nicht zu viel Raum verloren ginge.
Weiter wünscht er Vergrößerung der Fenster in der Nord- und Südwand, damit
der Raum heller und freundlicher würde, und schließt seinen Bericht: „ Übrigens
gibt man sich der frohen Hoffnung hin, daß die hiesige Kirche, wenn sie nach dem
gütigst mitgeteilten Plan repariert werde, an Schönheit, Würdigkeit und Freundlichkeit
alle andern Kirchen im Wiesental übertreffen würde."

Die Großherzogliche Bezirksbauinspektion hat diesen Wünschen weithin zu entsprechen
versucht. Sie hält in einem Schreiben an die Großherzogliche Hof-Domänenkammer
vom 3. Oktober 1845 eine „Hauptreparatur" für notwendig. Die
Kirche sei „im Innern durch die Emporen und Stiegen zu denselben so verstellt
und einer Kirche ganz unpassend eingerichtet, daß bei dieser Reparatur-Vornahme
die innere Einrichtung auch einer Verbesserung unterworfen werden sollte".
Sie befürwortet auch die Entfernung der Seitenempore, da nach der allgemeinen
Norm für 5/12 der Seelenzahl genügend Raum vorhanden sei". Die Treppe zur
Orgel-Empore, welche den Eingang zur Gruft verstellt und verfinstert, sollte weggenommen
und verlegt werden." Gleichzeitig wird eine Kostenberechnung für
diese „Hauptreparatur" vorgelegt, die in Höhe von 1872 Gulden 48 Kreuzer von
der Hof-Domänen-Kammer am 20. November 1845 genehmigt wurde. Ende 1847
scheint diese „Hauptreparatur" beendet gewesen zu sein. Beteiligt daran waren
u.a. Maurermeister Barny von Rotte In, Schreinermeister Nägelin von Tumringen,
Zimmermeister Johann Weniger von Haagen und Johannes Rupp, Glaser, Maler
und Vergolder von Lörrach.

Trotz all dieser Reparaturen und Veränderungen ließ der Zustand der Kirche
noch sehr viel zu wünschen übrig. Das zeigt eine um die Jahrhundertwende aufgenommene
Fotografie ihres Innenraumes. Die Emporen an der Nordwand und quer
durch den Chorraum samt den Treppen dazu wirkten erdrückend. Das „Chu-
chichänsterli" von Orgel auf der Empore hinter dem Altar verdeckte das Ostfenster
fast völlig. Finster drohten die runden schwarzen Öfen mit ihren langen

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