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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 270
(PDF, 68 MB)
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schwarzen Rohren. Der milchigweiße Anstrich der Emporen und des Gestühls war
häßlich. Die Holzdecke, vom Holzwurm angefressen, war überall geflickt und mit
einer weißen Tünche überzogen, die überall abblätterte, so daß Bänke und Altarraum
, bei Abendmahlsfeiern auch Brot und Wein durch ständig herabrieselnde
Kalkteilchen verunreinigt wurden. Eine Erneuerung erschien dringend notwendig.
Pfarrer Junker und die damaligen Kirchengemeinderäte Neef, Bühler, Ohm, Geiser
, Glaser, Bühler und Schöpflin haben sie am 20. März 1894 im Zusammenhang
mit der Anschaffung einer neuen Orgel zum ersten Mal beantragt.

Anbau an der Südseite 1901 - 1903

Im Zusammenhang mit der Anschaffung einer neuen Orgel kam am 20. März
1894 erstmals der Gedanke auf die Großherzogliche Domänendirektion für eine
Renovierung und Erweiterung der Röttier Kirche zum 500jährigen Bestehen der
Kirche 1901 zu motivieren.

Im Jahr 1895 sucht der Kirchengemeinderat zusammen mit den Gemeinderäten
von Haagen und Tumringen auch den Großherzog selbst für die Kirche seiner
Ahnen zu interessieren. Mit Erfolg: denn am 12. November 1895 läßt das „Großherzogliche
Geheime Kabinett" vom Schloß Baden aus dem Finanzministerium
diese Eingabe zur Vortragserstattung zugehen und schlägt vor, zu einem Gutachten
aufzufordern und fotografische Aufnahmen und Skizzen herzustellen durch
Baurat Schäfer, Professor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe.

Nun kommen die Dinge in Fluß. Ausführliche Berichte der Bezirksbauinspektion
- der am 12. Dezember 1895 z.B. umfaßt 14 Aktenseiten - nebst Skizzen gehen
nach Karlsruhe. Ein Kostenvoranschlag von 61 Seiten wird eingesandt. Das Akten
-Faszikel „Kirche Rötteln" schwillt an. Im Juni 1896 hatte Professor Schäfer
sein 7 Seiten umfassendes Gutachten samt 8 Zeichnungen vorgelegt. Es enthält
alle die Vorschläge, die dann zum größten Teil auch ausgeführt wurden, so die
Verlegung der Treppen zu der Westempore und zur bisherigen Orgelempore im
Chor aus dem Innenraum der Kirche in zwei außen zu errichtende Türmchen mit
Wendeltreppen und vor allem den Anbau an der Südseite, der für 90 Sitzplätze
Raum schaffen soll und durch den gerade der Mauerteil verschwinden würde, der
keinerlei alte Architekturteile aufweist, mancherlei Risse zeigt und die „häßlichsten
neueingebrochenen Fenster" wegfallen ließe. Außerdem schlägt Schäfer eine
Zentralheizung vor mit Heizkammer unter der Sakristei, zu deren Einrichtung sich
jedoch der Kirchengemeinderat nicht entschließen konnte.

Im Frühjahr 1898 lagen die Pläne und Kostenvoranschläge in Höhe von 36.000
Mark - Kostenanteil der Kirchengemeinde statt der Frondienste, auch Hand- und
Fuhrdienste genannt 6.353,29 Mark -den Landständen vor. Doch es galt noch
mancherlei abzuklären, z.B. die Bitte des praktischen Arztes Dr. Grether, Lörrach,
das 5,20 Meter breite Grethersche Familiengrab, über dem der südliche Anbau
errichtet werden sollte, weiter westwärts zu verlegen und die 3 Grabsteine nach
Beendigung der Bauzeit wieder an der Kirchenmauer zu befestigen. Dies wurde

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