http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0299
Abb. 181: Turmkapelle - Nische für Kultgeräte
frühchristlicher Zeit wurde der Begriff für das Taufbecken oder den Taufbrunnen
verwendet. Im Mittelalter reduzierte sich der Ausdruck auf das neben dem Altar
angebrachte Becken, in dem der Pfarrer bei der Messe Hände und Kelch wusch.
Wie in Rötteln hatte die Piscina daher nach außen einen Abfluß. Diese Piscina
steht in Verbindung mit dem 1391 gestifteten „Altar der Allerheiligsten Jungfrau
", unter dessen Platte noch Reliquienreste gefunden wurden. Diese neue Ka-
planei und Meßstiftung gehen auf Rudolf III. zurück."
Noch ist beim Türgestell das Loch zu sehen, in dem der schwere Eichenbalken
seinen Platz hatte, der die Tür verrammeln konnte. Was hat dieser enge, kleine
Raum alles erlebt! Wenn er erzählen könnte! Katholische Messe, Reliquiendienst,
Weihrauchluft; Menschen, die in schwerer Not hinter diesen Mauern Schutz suchten
, feindlichen Überfall, Verwüstung; dann die Generationen der Buben aus
dem Kirchspiel, die hier an den Glockenseilen gezogen haben; mit der Zeit eine
Art Gerümpelkammer, und nun nimmt derselbe Raum, würdig hergestellt, als
Taufkapelle in seiner Mitte die Kindlein auf, die hierher in dieses Altehrwürdigste
der Kirche zur heiligen Taufe gebracht werden.
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