http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0301
Abb. 185: Gruftkapelle außen (Ostseite)
(Da der Turmraum, von dessen Decke zuvor die Glockenseile herunter hingen,
von 1903 an als Taufkapelle dienen sollte, setzte man den Taufstein in diese
Seitenkapelle, dessen Westwand 1903 mit der erwähnten Wandmalerei der Taufe
Jesu ausgeschmückt worden war. Da der Raum aber dunkel und sehr kalt ist und
da die Taufen vor einer Gemeinde, also möglichst im Gottesdienst und nach der
liturgischen Forderung in Verbindung mit dem Altar gehalten werden sollten,
wurde der Tauf stein 1947 wieder in die Kirche gebracht und damals zwischen
Kanzel und Altar aufgestellt.)
Pfarrer Demuth ist wohl mit Recht der Auffassung, daß der Turmraum nie als
Taufkapelle verwendet wurde und die Glocken stets eine Etage höher über dem
Kreuzgewölbe geläutet wurden.
Die capella nova, die Gruftkapelle, die Markgraf Rudolf III. für sich und seine
Gemahlin Anna von Freiburg gebaut hat, ist mit ihrem Altar dem hl. Georg, dem
Patron der Ritter, gewidmet. Wir öffnen die Tür, und weihevolle Stimmung
kommt uns entgegen aus dem kleinen Raum, in den die Farben der Fensterchen
ein gedämpftes Licht senden, das mit der sehr fein empfundenen Polychromie der
Figuren der auch ursprünglich bemalt gewesenen Grabmäler zu einem wundervollen
Eindruck zusammenfließt. (Später wurden die Steinskulpturen wieder bemalt).
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