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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 308
(PDF, 68 MB)
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Abb. 198: Leuchterweibchen - Ursula Gräfin Truchsess von Waldburg
(Foto: G. Moehring 1970, Archiv Museum am Burghof, Lörrach)

Karl Seith, Schopfheim, schreibt im Heft „Das Markgräflerland" 1955/2 dazu:
„Die Frauenbüste in der mittelalterlichen Gewandung mit der Kopfhaube und dem
unter dem Kinn hindurchgeschlungenen Schleier, die mit gefalteten Händen ein
Gebet zu sprechen scheint, ist am Grund eines Hirschgeweihs befestigt, auf dessen
Stangen kleine Beleuchtungskörper angebracht sind. Das Gesicht ist außerordentlich
lebendig und lebenswahr aus dem Werkstoff herausgeholt; trefflich ist der
Ernst gelungen, der über das Antlitz gebreitet ist. Die hochgezogenen Augenbrauen
über den Lidern und die scharfen Linien, die von den Nasenflügeln zu beiden
Seiten des schönen und vollen Mundes über die Wangen laufen, scheinen ein
trauerndes Wissen auszudrücken, das das Herz der Frau erfüllt. Die in Andacht
zum Gebet gefalteten schönen Hände verstärken die Vermutung, daß das Frauenbild
in Verbindung zu bringen ist mit den toten Herren und Frauen, die in der
Georgskapelle der von Rudolf III. 1401 wiedererrichteten Kirche ihre Ruhestätte
gefunden haben. Gleichsam zögernd und im Gehen verhalten scheint sie sich
diesen Grüften zu nähern, um dort im Gedenken an die Ahnen ihres Geschlechts
für ihr Seelenheil zu beten.

Die genealogischen Tafeln des Geschlechts der Markgrafen von Hochberg-Sausenberg
und das Wappenschild mit den drei heraldisch nach rechts schreitenden
übereinander gestellten schwarzen Löwen mit roten Zungen im goldenen Feld
geben die Lösung des Rätsels:

Das Wappen ist dem Geschlecht der Truchsesse von Waldburg in Oberschwaben
eigen. Sie standen im Gefolge der Schwabenherzöge von Hohenstaufen

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