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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 310
(PDF, 68 MB)
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zwölf Geschwistern. Der älteste Bruder, Otto, war von 1411 - 1434 Bischof von
Konstanz, die älteste Schwester, Verena, war Gattin des Grafen Heinrich V. von
Fürstenberg, der vor Wilhelm geborene Bruder hieß Rudolf, eine ,Wurzel aller
Tugend', Freund der Witwen und Waisen und die Freude und der Trost der Eltern;
er starb 1420 im Alter von 27 Jahren.

Wilhelm war von ganz anderer Natur, ein ritterlicher Herr, vom Glänze Österreichs
und Burgunds angezogen, Schirmherr des Konzils von Basel 1431-1448,
österreichischer Landvogt im Regiment zu Ensisheim, Hauptmann des Ritterschildes
zu St. Georg in Schwaben, Diplomat in österreichischen und Reichsdiensten,
Kommandant der österreichischen Streitmacht im Krieg Zürichs gegen die Eidgenossen
, der mit den Zürichern die Niederlage an der Sihl 1443 erleidet und darauf
dem Kaiser zum Zug der 40.000 Armagnaken zur Unterwerfung der Schweizer
verhilft. Er gerät in schwere Schulden, die ihm so zusetzen, daß er 1441 seine
väterlichen Erbgebiete im Breisgau der Verwaltung seiner Gattin und des Grafen
Johann von Freiburg-Neuenburg überlassen muß. Er selbst, der seit etwa 1431 mit
Elisabeth verbunden war, lebte meist von ihr getrennt in Basel oder Konstanz. Er
war ein ,wohlgestalter hübscher Mann mit guten Manieren', so daß sie ihrem
Gemahl 1.000 fl schenkte, damit er an einem Turnier in Schaffhausen 1436 teilnehmen
konnte.

Die Schulden zwangen Wilhelm weiterhin zum Verkauf der Herrschaften Bre-
genz und Hohenegg an Herzog Sigismund von Österreich im Jahre 1451 um die
Summe von 35 592 fl; die Verhandlungen hierüber waren schon seit Februar 1444
gelaufen. Außerdem erhielt die Markgräfin Elisabeth ein Leibgeding von jährlich
1.000 fl und einen Jahreszins von 300 fl ausgesetzt. Den Anspruch darauf vermachte
Elisabeth für den Fall ihres Todes mit Willen ihres Gemahls ihren beiden
Töchtern Kunigunde und Ursula.

Markgräfin Elisabeth sei 1458 gestorben. Sie ist nicht in Rötteln und auch nicht
in Neuenburg am See beigesetzt, wo Wilhelm begraben ist. Sehr wahrscheinlich
erhielt sie ihre Ruhestätte im Kloster Mehrerau in Vorarlberg, dem Hauskloster
ihres Geschlechts.

Soviel zum Leuchterweibchen, Wilhelms Tochter Ursula, Gräfin Truchsess von
Waldburg."

Das Orgelwerk

Das Orgelwerk wurde 1972 durch die Firma Peter Vier, Oberweier bei Lahr, in
ein Gehäuse eingebaut, das um 1900 in der Orgelwerkstätte E. F. Walcker, Ludwigsburg
, entstand. Mit seiner barockisierenden Schauseite steht es unter Denkmalschutz
und wurde von Dr.Bauernfeind, Freiburg, renoviert. Der Vorgänger
dieser Walcker-Orgel hatte auf einer Empore im Chor gestanden, die Walcker-
Orgel zunächst an der Nordwand des Chores auf gleicher Höhe mit dem Altar.
1972 wurde das Instrument an der Ostwand des Chores aufgestellt. Das Werk hat
mechanische Traktur, zwei Manuale, ein Pedal und 19 Register.

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