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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 313
(PDF, 68 MB)
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einen anderen Platz bekommen. Vorgeschlagen wird hierfür, im Einverständnis
mit den Stiftern des Kruzifixes, der Raum zwischen 2 Fenstern der Südwand der
Kirche. Am 4. Adventssonntag 1895 sollte die neue Orgel in Gebrauch genommen
werden. - Es vergingen jedoch noch 8 Jahre, bis es soweit war. Denn infolge der
vollständigen Neuplanung der Kirchenerneuerung nach dem Plan von Professor
Schäfer, Karlsruhe, der u.a. auch eine Entfernung der Orgel-Empore vorsah, wurden
alle bisherigen die Orgel betreffenden Pläne z.T. zurückgestellt, z.T. waren sie
hinfällig geworden. - Erst 1903 wurde die neue Orgel an der Nordwand des
Chores von der Firma Walcker in Ludwigsburg aufgestellt. Sie ist ein pneumatisches
Werk mit 2 Manualen und 12 Registern ohne Zungenstimmen und nur mit 2
klingenden Pedal-Registern.

Den etwas dunklen Klang versuchte man 1938 durch Ersatz von 2 Registern
durch andere (Schwiegel 2, und Quinte 1 1/3 Fuß) etwas aufzuhellen. Außerdem
erhielt das zweite Manual einen Jalousie-Schweller. Seither waren laufend kleinere
und größere Reparaturen notwendig, z.T. weil die Holzpfeifen und Holzteile
stark vom Holzwurm befallen wurden, vor allem aber weil die empfindlichen
Leder-Bälgchen einem dauernden Verschleiß unterliegen. Pneumatische Orgeln
haben nun einmal gegenüber Orgeln mit mechanischer (früher allgemein) und
elektrischer (heute bevorzugt) Traktur eine sehr viel kürzere Lebensdauer.

Wie lange die jetzige Orgel noch einigermaßen brauchbar sein wird, läßt sich
schwer sagen. Früher oder später wird sie wohl durch eine neue ersetzt werden
müssen. Dabei wird dann auch eine eventuelle Verlegung des Standorts (etwa an
die Ostseite des Chores )zu erwägen sein. So die Meinung von Pfarrer Ludwig
Georg Eisinger 1965.

Nach einer Generalüberholung der Orgel 1955 wurde das Orgelwerk 1972 durch
die Firma Peter Vier, Oberweier bei Lahr, in ein Gehäuse eingebaut, das noch von
1900 aus der Werkstätte E. P. Walcker Ludwigsburg stammte. Mit seiner barocki-
sierenden Schauseite steht die Orgel unter Denkmalschutz und wurde nochmals
von Dr. Bauernfeind, Freiburg, renoviert. 1972 wurde das Instrument mit mechanischen
Schleifladen, mechanischer Traktur, zwei Manualen, einem Pedal und 19
Registern an der Ostwand des Chores hinter dem Altar aufgestellt.

Der Turm der Röttier Kirche

Der Turm ist 1401 mit dem Neubau der Kirche entstanden. Inwieweit Teile der
Vorgängerkirche nach den Beschädigungen durch das Erdbeben von Basel 1356 in
den Neubau einbezogen wurden, ist nicht nachweisbar. Er ist in der traditionellen
Form vieler markgräfler Kirchen gebaut. Über einem Sockel erheben sich drei
Geschosse, die durch Gesimse voneinander abgesetzt sind; darüber erhebt sich ein
steiles Satteldach. Im oberen Geschoß sind große spitzbogige Schallöffnungen.
Das Maßwerk fehlt wie überall im Markgräflerland. Wahrscheinlich wurde es in
der Barockzeit ausgebrochen.

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