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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 345
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0347
Verschiedene Gräber befindl. gewesen, deren Todten Särge eingefallen waren,
wodurch die steinerne Blatten des Sacristey Bodens zum Theil etwas hohl zu
liegen gekommen und somit beym Aufschlagen auf dieselbe einen Ton als obs
darunter hohl wäre von sich gegeben wodurch ohne Zweifel der nun falsch befundenen
gemeinen Sage als ob allda ein unterirdisches Gewölbe und dasselbe
einsten durchschlagen worden wäre, einige Wahrscheinlichkeit zugewachsen war.

Jzt fing man an, den bisherigen Erfund dieser Umstände mit dem was die
öffentliche Geschichte deutlich lehrt, genauer zu vergleichen:

Die jüngere Hachbergische Linie, Hachberg-Sausenberg genannt, welche die
Marggrafen von Röteln / wie sie nachgehends Kürze halber genannt wurden / in
sich begreift, zählt in allem nur 8 Marggraven, von M. Rudolf I. Ao 1300 bis auf
M. Philipp, der ao 1503 starb. Und obgleich Rudolf I. ao 1311 mit Lutold, Domprobst
in Basel und einigen andern die Verlassenschaft des Herrn Walthers von
Rötinlein geerbt, so hat doch erst dessen Sohn Heinrich, Ao 1315 von seinem
Oheim, dem Domprobst Lutold als dem letzten Herrn von Rötteln ganz Röteln in
Besiz bekommen und dieser war ohne Zweifel der erste Marggrv von Hachberg
Sausenberg, der seine Wohnung in Röteln gehabt mithin hätte man durch den
Zeitraum von beynahe 200 Jahren (1315 - 1503) solange diese Sausenbergische
Linie blühte, mehr nicht als 7 Marggraven, die hier begraben worden waren zu
suchen. Nun von diesen 7 wäre

1. Das Herz des lezten M. Philipps, der in Neuchatel gestorben und begraben ist,
in dem bleiernen Kistlein vorhanden.

2. Von Marggrv Rudolf III. wußte man, daß er in dieser Capelle, die dem heil.
Georg gewidmet war, mit seiner zweiten Gemahlin sich ein besonders Grab Mahl
erwählet hatte / wie solches der Stiftungsbrieff des Rötelischen Capituls de Ao.
1428 ddt. 1. April deutl. sagt.

3. M. Otto der ao 1384 gestorben ist zu Sizenkirch einem filial von Obereggenheim
begraben statt dieses Otto könnte hier eintreten entweder der eine Sohn M.
Wilhelms, Hugo, oder der Sohn M. Rud. III., der Ao. 1420 gestorben, wann man
nicht annehmen will, daß er in seines Vaters Grab gelegt worden, wie der unten
anzuführende Umstand mit der aufrecht stehenden Degenklinge, fast auf diese
Vermuthung führen dürfte. (Die übrige hier etwan verstorbene Prinzen und Prinzessinnen
, haben ohne Zweifel ihr Begräbnuß in der Kirche wie andere Standes
Persohnen, damaliger Zeit erhalten). Und so bleiben uns mithin nur noch 5 hier
begrabene Marggraven zu suchen übrig und diese hatten wir unserer Meynung
nach nun bereits in obigen 5 Körpern, in dem unter M. Rudolfs Bildnuß befindlichen
Rectangulo gefunden.

Das war ohngefähr, die Ordnung und Reihe unserer Schlüsse; - Und nun fingen
wir an, um die Beschaffenheit des besonderen Grabmahls Rudolfs III. zu erforschen
/ welches in der Mitte der sogenannten Todten Capelle oder Capelle novae
befindl. seyn sollte / allda aufbrechen zu lassen. Da die Blatten abgehoben waren,
so zeigte sich anfänglich nichts als Schutt womit dies auch länglichste inwendig
schön ausgemauerte Viereck angefüllt war und in welchem von viele der rothen

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