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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 347
(PDF, 68 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0349
stein Tochter stirbt Ao. 1385 und ist zu Basel im Münster begraben, wo ihr die
Republic Basel 212 Jahr nach ihrem Tod, ein Grabmahl sezen lassen.

Die zweite Gemahlin seines Sohns Rudolfi III. ist bey ihrem Gemahl in dem
besonderen Tombeau zu suchen und komt also hier vor die Höhle dieses Rectan-
guli, nicht in Anrechnung; die erste Gemahlin Adelheit von Lichtenberg aber,
wäre als die Zweite hier in dem zur rechten befindlichen Hohlen Rectangulo Nr. 6
begrabene Marggräfin zu berechnen, wann man nicht annehmen will, wie es auch
leicht geschehen sein könnte, daß sie in eben dem gemauerten Grab des M. Rudolfs
, ihres Gemahls beygesezt worden. Die Gemahlin M. Wilhelms, Elisabetha,
Graf Ulrichs von Montfort Tochter / wenn sie änderst sich bis an ihren Tod hier
aufgehalten hat und also hier begraben ist, da sie mit ihrem Eheherrn in groser
Uneinigkeit gelebt, wäre die Dritte.

Rudolfs IV. der Ao 1487 starb, Gemahlin Margaretha von Vienne, wäre die
Vierte, wann sie änderst nicht wie es wahrscheinlicher ist, zu Welsch Neuenburg,
wo sie sich mehrentheils aufhielt, begraben ist.

Die Gemahlin des letzten M. Philippi, der Ao. 1503 zu Welsch Neuenburg
gestorben, war Maria, Herzogs Amadeus IX. von Savoien Tochter, sie starb Ao.
1500 zu Dijon und wurde daselbst in der Dominicaner Kirche begraben.

Da nun in allem 7 Marggrävinnen gezählt werden und davon 2 nach denen
ausdrückl. historischen Nachrichten nicht hier begraben sind, von einigen der
übrigen solches auch noch zweifelhafft ist, ob sie hier begraben seyen, so schlies-
sen wir nicht ohne Wahrscheinlichkeit, daß wir nur einige wenige in diesem
letzten Rectangulo begrabene Marggrävinnen zu suchen und wir dieselbe an denen
gefundenen etlichen zerbrochen gewesenen Hirnschalen / deren Anzahl also nicht
gewiß angeben werden kann / würkl. auch gefunden haben.

Um dem Zweifel einiger nicht Raum zu lassen, als möchte sich etwan eine Art
Todten Gewölbe oder Eingang in ein Gewölbe unter dem sehr großen 10 Schue
langen und 4' breiten vor der Sacristey Thür liegenden Stein auf welchem das
Rötelische Wappen mit dem Eisenhütlein eingehauen ist befinden, wurde derselbe
auch noch enthoben, da sich dann unter demselben wohl 2 Gräber befanden,
welche in Form und Gröse der Särge mit gehauenen rothen Steinernen Blatten
eingewandet auch oben mit solchen Blatten bedeckt waren, die aber in sich nichts
als Merckmahle von vermoderten Menschengebeine enthielten ohne daß irgendwo
ein Gewölbe oder Inscrption zu entdecken gewesen.

Und so wurde endlich also dieses wider das anfängl.e Vermuthen etwas weitläufig
gewordene Nachsuchungs Geschäft geendigt dessen Resultat nun zeigt, daß in
hiesiger Kirche keine solche einem Keller ähnliche, geräumige Fürstl. Todten
Gruft, zumal unter der Sacristey wie man bisher geglaubt hatte, vorhanden, sondern
in der an das Chor der Kirche stoßenden Capelle, der eigentliche und wahre
Begräbnuß Ort (oder Gruft) deren Marggraven von Röteln seye, allwo dieselbe
ihre verstorbene Leichname auf eine uns nach dem Ton unserer Zeiten, so unerwartete
und einfache Weise der Erde zur Verwesung anzuvertrauen beliebt haben
und zwar so, dass in dem holen länglicht viereckichten Raum auf der linken Seite

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