Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 354
(PDF, 68 MB)
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im Kirchspiel vertretenen großen Firmen, die durch Stiftungen dazu beigetragen
haben. Bauherr war der Staat, die Gemeinde hatte die sog. Frohnlast bei den
Bauten übernommen. Hervorzuheben ist, daß auch auswärtige, speziell Lörracher
Freunde der Kirche, sich durch Stiftungen beteiligt haben.

Wenn man vom Hauptportal die Kirche betritt, machen die zart gehaltenen
Farbtöne einen wohltuenden Eindruck. Nirgends treten uns grelle Farben entgegen
. Alles atmet sanft abgetönte Farbenpracht. Das Auge weilt gerne auf all dem
Reichtum an Farbe. Reich ist die Ornamentierung, besonders das Kreuzschiff und
die Sakristei fallen sofort in ihren fein und künstlerisch ausgeführten Deckenornamenten
dem Betrachter auf. Der Grundton des Langschiffs ist grün, unterbrochen
durch breite Streifen Ornamentierung, das Gestühl kastanienbraun, wie auch die
Türen. Die Bögen und Facaden sind in sandsteinrot imitiert. Das Gestühl am Chor
ist grün. Das Chorfenster, Paulus und Johannes darstellend, ist Stiftung einer
Lörracher Dame. In der Kirche sind, wie seither, verschiedene Grabdenksteine
eingefügt, auch sie haben sich eine Erneuerung in Farben gefallen lassen müssen.
Die Türe in die Sakristei hat als sinnigen Schmuck die Darstellung Christi als
getreuer Hirte. Die altdeutschen Fenster sind Stiftungen. Auch den Turm, einst die
Zuflucht der Bewohner des Ortes in Gefahr, schmückt eine biblische Darstellung,
die Taufe des Johannes.

Die Gruft, in welcher der Stifter der Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden, ist
durch eine Tür von der übrigen Kirche abgeschlossen. Ehe wir den Raum betreten,
fällt uns eine steinerne Rittergestalt auf, die unter dem Boden gefunden, nunmehr
gewissermaßen symbolisch vor der Gruft Ritterwache hält. Auf die Renovierung
der Gruft ist besondere Sorgfalt verwendet. Die Nischen sind durch schöne Fresken
geschmückt: der kreuztragende Christus, Maria die Krone tragend. Das Fenster
zeigt das badische Wappen und den Reichsadler (!) auf dem Boden der Gruft
sind unter den noch vorhandenen Deckeln der Sarkophage mit den in Stein gehauenen
Gestalten des Markgrafen und seiner Gattin ebenfalls die Wappen angebracht
. Die Farben haben in der Kirche eine reiche Verwendung gefunden, den
einfachen protestantischen Kultus beeinträchtigen sie nicht, sondern fügen sich
harmonisch ein. Die Gemeinde ist jetzt im Besitz eines Gotteshauses, um das sie
manche Stadt beneiden wird. Möge eine Generation nach der andern in ihr in
geistesgewaltiger Predigt der Seelsorger ihre Erbauung finden und das Licht des
Evangeliums in ihr helle leuchten!

Anm. Bei den Fensterwappen in der Gruft handelt es sich nicht um das badische Wappen und den

Reichsadler, sondern um das Wappen der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg für Rudolf und
den Adler für Anna von Freiburg. Auch die Schenkung von Ebo und Odalsinde erfolgte nicht
670 sondern 751.

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