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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 356
(PDF, 68 MB)
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und Bräutigam mit poetischer Ansprache einen Blumenstrauß. Vor dem Bahnhof
hatten der Musik-, Krieger- und Turnverein, sowie der Gesangverein Rötteln Aufstellung
genommen. Der Großherzog und der Erbgroßherzog sprachen unter anderen
den Vorstand des Kriegervereins sowie die Kriegsveteranen an. Am Bahnhof
bildete ebenfalls noch die Schuljugend Spalier. Unter brausenden Hochs der versammelten
Menge konnte gegen 1/412 Uhr die Fahrt nach Rötteln angetreten werden.

Unter dem Geläute der Glocken waren die allerhöchsten Herrschaften mit ihrem
Gefolge, den Spitzen der staatlichen Behörden gegen 3/4 12 Uhr am Portal der
Kirche angelangt. Hier wurden sie empfangen durch den Vorstand der Diözese
Lörrach, Kirchenrat Höchstätter, den Pfarrer der Kirchengemeinde Holdermann,
den Diözesanausschuß, je 2 Mitglieder des Kirchengemeinderats von den 3 im
Kirchspiel vereinigten Gemeinden, die Bürgermeister und Geistliche des Kapitels.
Unter Orgelklang erfolgte der Eintritt in die Kirche. Ihre Königlichen Hoheiten
der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin
nahmen der Kanzel gegenüber Platz.

Nach dem Lied der Gemeinde „Nun danket alle Gott", dem Gebet und Gesang
des Kirchenchors „Preis und Anbetung", Schriftlesung, dem Gesang „Ich weiß an
wen ich glaube" hielt Herr Pfarrer Holdermann eine tief angelegte, geistesmächtige
Festpredigt, der er Psalm 90 zu Grunde legte. Er führte in großen Zügen aus,
was der kleine Fleck Erde, dem für eine flüchtige Stunde ein Strahl voll Glück und
Freude beschieden, im Laufe der Jahrhunderte gesehen, was den Generationen das
Kirchlein gewesen und was es der jetzigen sein müsse. Der Vertreter des Oberkirchenrats
, Oberkirchenrat Oehler, überbrachte im Namen der evangelischen Oberkirchenbehörde
die Glückwünsche der Gemeinde zu ihrem Ehrentag. Auf Grund
von Hebräer 13,8 legte er der Gemeinde den ewigen Grund dar, auf den sie gebaut
sein müsse, mahnte sie festzuhalten an Zucht und Sitte, die in Gott dem Herrn
wurzelt und die Heiligtümer evangelischer Wahrheit und Treue zu bewahren. Als
Nachfolger der im Schutz des Schlosses seßhaft gewesenen Superintendenten der
Diözese Rötteln, aus der jetzt die Diözese Lörrach geworden, entbot Kirchenrat
Höchstetter die Grüße der Diözese zur Vollendung des Werkes, welches das altehrwürdige
Gotteshaus in edler Pracht und Schöne verjüngt habe entstehen
lassen. Gebet, Vaterunser und Segen sprach der Vorstand der Diözese. Nach dem
Gottesdienst übernahm Oberbaurat Schäfer die Führung und Erklärung durch die
einzelnen Räume. Gemeinde und Gäste, darunter der Vertreter von Regierung und
reformierter Kirche in Basel, Regierungsrat Iselin, Landtagsabgeordneter Dreher,
hatten die Räume des schönen Gotteshauses bis auf den letzten Platz gefüllt.

Das Festmahl, das von der politischen und der kirchlichen Gemeinde gemeinsam
geboten wurde, fand im Saale des Gasthofes von Röttierweiler statt. An ihm
beteiligten sich die Festgäste und zahlreiche Gemeindemitglieder. Dem Großherzogspaar
gegenüber saß der Amtsvorstand Geheimer Regierungsrat Freiherr von
Krafft-Ebing und die Bürgermeister von Haagen und Tumringen. Den Trinkspruch
auf den Großherzog brachte Herr Pfarrer Holdermann aus. Namens der vereinigten
Gemeinde dankte er für das Erscheinen des gesamten Großherzoglichen Hau-

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