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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 357
(PDF, 68 MB)
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ses. Seit 1870/71 habe nie mehr eine so große allumfassende Begeisterung und
Freude in der Bevölkerung Platz gegriffen. Sie habe Widerhall in der Stadt Basel
gefunden. In das Hoch auf den treugeliebten Landesherrn, den obersten Bischof
der evangelischen Kirche, den getreuen Eckart unseres deutschen Reiches stimmte
die Versammlung brausend ein. Das Hoch auf Großherzog, Großherzogin, Erbgroßherzog
und Erbgroßherzogin brachte Herr Bürgermeister Müller, Haagen aus.
Zur Erwiderung erhob sich Seine Königliche Hoheit der Großherzog und richtete
folgende Worte an die Versammlung:

„Nehmen Sie zunächst unseren Dank für alles Freundliche und Liebevolle, was
wir soeben von Ihnen, Herr Pfarrer und von Ihnen, Herr Bürgermeister, vernommen
haben. Die freundlichen Gesinnungen gehen uns sehr zu Herzen und erfüllen uns
mit warmer Dankbarkeit. In Erwiderung Ihrer freundlichen Aussprüche gedenke ich
heute zunächst der drei Gemeinden, die das schöne Fest der Kirchweihe gefeiert
haben. Die Einigung dieser drei Gemeinden an der altehrwürdigen Stätte wird wohl
mehr und mehr dazu beitragen, die Einigkeit zu fördern, aber auch alles, was mit
dieser Einigkeit verbunden ist, an Bürgertreue und Religiosität, die man hier gewohnt
ist seit alten Zeiten. Wenn ich meine Wünsche für diese drei Gemeinden
zusammenfasse, so muß ich sie auch ausdehnen auf die große weite Umgebung, die
man noch immer die Markgrafschaft nennt. Der Blick zurück in eine Zeit, da diese
Markgrafschaft entstanden ist, gibt uns immer wieder von neuem die Überzeugung,
daß das, was geworden ist, wesentlich der Treue, der Liebe, der Ausdauer und
Tätigkeit der Bevölkerung zu danken ist. Sie haben vorhin, Herr Pfarrer, eines
Umstandes erwähnt, den ich nicht unberührt lassen kann, die so warmen und innigen
Beziehungen zu unsern Nachbarn in der Schweiz. Trachten wir alle darnach, diese
Beziehungen aufrecht zu erhalten, zu stärken, zu hegen und zu pflegen und das zu
beachten, was nun in neuerer Zeit einen ganz anderen Charakter angenommen hat,
den des Internationalen, dadurch daß wir ein deutsches Reich besitzen, das die
Beziehungen nach außen pflegt, hegt und erweitert. Dieser Gedanke, meine Herren,
führt mich allerdings auf ein anderes Gebiet, das ist die deutsche Einigung, die seit
dieser Zeit entstanden und befestigt worden ist. Da ich sie nicht gut nur auf das
Wohl der drei Gemeinden auffordern kann, da zu viele Angehörige derselben anwesend
sind, so fordere ich sie auf, meine Herren und auch die Herren aus der Schweiz,
trinken wir gemeinsam auf das Wohl des Reiches und die dauernden freundschaftlichen
Beziehungen mit der Schweiz. In dieser Meinung erhebe ich mein Glas
und bringe ein kräftiges Hoch aus."

Das Hoch fand kräftigen Widerhall. Eine Ansprache des Vertreters von Stadt
und reformierter Kirche Basel mußte der drängenden Zeit wegen unterbleiben.
Das Essen wurde von Herrn Bahnhofsrestaurateur Resch geliefert und entsprach
allen Anforderungen.

Anschließend fuhr die festliche Gesellschaft durch Lörrach zum Tüllinger Berg
auf den Lindenplatz, wo der Großherzog das neu errichtete Denkmal für Markgraf
Ludwig Wilhelm von Baden zur Erinnerung an das Gefecht vom 14.Oktober 1702
einweihte.

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