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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 361
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0363
„Eure Königlichen Hoheiten mögen gnädigst gestatten, daß ich im Namen unserer
Kirchengemeinde Rötteln, sowie der beiden politischen Gemeinden Tumringen
und Haagen ehrerbietigsten, herzlichen Dank ausspreche für die hohe Ehre und
große Freude, welche uns durch die Teilnahme unseres erhabenen Landesherrn
und des ganzen Großherzoglichen Hauses an unserer Feier zuteil geworden ist.
Unsern Dank auch für das huldvolle Wohlwollen, welches Eure Königliche Hoheit
der Renovation unseres altehrwürdigen Gotteshauses zugewendet haben, wodurch
erst ermöglicht worden ist, daß dasselbe dank der Kunst eines großen Meisters
in herrlichem Glanz neu erstehen konnte. Ich darf wohl sagen, daß seit den
glorreichen Tagen des Jahres 1870/71 keine so tiefgehende, allumfassende Freude
die Bewohner unseres Kirchspiels ergriffen hat, wie heute angesichts des Besuches
des geliebten Landesherrn und seines Hauses. Und wenn ich noch ein Zeichen
dafür anführen darf, so ist es das, daß diese Freude Widerhall gefunden hat
auch drüben über der Grenze, in der alten Stadt am Rhein, die uns die Ehre
bereitet hat, einen Vertreter zu unserem Fest zu entsenden. Jahrhunderte lang
haben innige Beziehungen zwischen Basel und unserem Rötteln bestanden, namentlich
auch zur Zeit der Reformation, wo die Stadt Basel unserer Kirche den
ersten evangelischen Pfarrer sandte. Zum Zeichen dessen haben wir denn auch in
unserem Gotteshaus neben dem Bild unserer deutschen Reformatoren auch dem
Bild des Reformators der deutschen Schweiz eine Stätte gegeben. Möge das
freundnachbarliche Verhältnis immerdar bestehen und möge in der evangelischen
Kirche neben der Glaubenstiefe Martin Luthers, neben der Milde und Weitherzigkeit
Philipp Melanchthons stets auch die Geistesklarheit und Freiheit Ulrich
Zwingiis ihren Platz haben! Dann braucht es uns um das Erbe der Reformation
nicht bange sein.

Markgraf Rudolf, der Erbauer unserer Kirche, wurde von seinem Volke verehrt
wie ein Vater; man nannte ihn den guten, den gerechten. Längst steht das Bild
unseres erhabenen Landesherrn als ein ebensolches im Herzen des Volkes fest, als
das Bild des gütigen und gerechten, des bürgerfreundlichen Fürsten, dem jeder
gleich nahe steht, gleichviel welcher Konfession und welchen Standes. Möge auch
das in unserem Lande immer so sein. Möge der Geist der Duldung, der Verträglichkeit
, des Einanderverstehens zwischen den verschiedenen Konfessionen und
Ständen herrschen, daß einer des andern Last trage.

Droben auf der Höhe, wo der Weg führt zum Denkstein des Markgrafen Ludwig
Wilhelm, sieht man die blaue Linie der Vogesen und unten den Silberstreifen des
Rheins. Solange die Vogesenberge gen Himmel ragen und die Wellen des Rheins
rauschen, wird man erzählen, was unser Großherzog für das deutsche Vaterland
getan. Und wenn die alten Burgen längst in Trümmern liegen, hier oben Schloß
Rötteln und hinten in den Wäldern am Blauen die alte Sausenburg - im Herzen
des Volkes, des Markgräfler Volkes ist eine Burg aufgerichtet, die unerschütterlich
feststeht, das ist die Burg der Treue, der Anhänglichkeit gegen unsern vielgeliebten
Landesherrn und sein Haus. Gestatten Eure Königliche Hoheit, daß ich
auffordere, die Gläser zu erheben und ein Hoch auszubringen dem geliebten Lan-

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