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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 367
(PDF, 68 MB)
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sie zuvor in einer Länge von 50 Schuh abgerissen und neu und verstärkt aufgebaut
zu haben, was erhebliche Kosten verursachen würde. Solche Strebemauern befinden
sich westlich des Pfarrhauses und Pfarrhofes. Dafür spricht ferner, daß vermutlich
schon die alte, 1678 abgebrannte Pfarrscheune auf diesem Platz gestanden
war; denn von dem Eccardschen Haus, das 1774 als Pfarrhaus gekauft wurde,
heißt es u.a., es liege „nidisch gegen Abend (Westen) an den alten Pfarrhof und
die große Pfarrscheune".

Jedenfalls wurde die neue Scheune an einer anderen Stelle, „obsich gegen Morgen
", östlich des Hofes gebaut unter einem Dach mit dem dort bereits vorhandenen
Stall und Futtergang. Auf ihrer Südseite wurde ein Holzschopf angebaut, in
dem später auch die Trotte aufgestellt wurde. Die Balken und Bretter der alten
Scheune konnten z.T. wieder verwendet werden. Die Mauersteine - 78 1/2 Cubic-
Klafter - wurden aus dem Steinbruch hinter dem Schloß geholt. Hand- und Fuhrdienste
(Fronden) hatten dabei außer Tumringen und Haagen auch die Gemeinden
Hauingen, Rümmingen, Otlingen, Binzen, Schallbach, Wittlingen und Wollbach
zu leisten. Im Jahre 1803 war der Neubau der Scheune vollendet.

Als weiterer Mangel zeigte sich, daß der kleine Keller unter dem Pfarrhaus - da
er an zwei Seiten über der Erde steht - „an der Mittagseite von der Sonne zu sehr
erwärmt und von der Kälte zu sehr ergriffen wird und der Wein verderbt". Es wird
daher 1813 gebeten, unter der neuen Scheune einen gewölbten Keller anzulegen.
Obwohl das Gelände unter der Scheune, „was man nicht glauben sollte, sehr sumpfig
sei", wird schließlich der Bitte entsprochen. Mit einem Kostenaufwand von etwa 600
Gulden wird 1819 der gewölbte Keller unter der neuen Scheune gebaut. Wein, Kartoffeln
und Obst waren nun vor dem Verderben geschützt.

Im 2.Weltkrieg diente dieser Keller als Luftschutzkeller für die Bewohner des
Chilfts und die Besucher der Kirche.

Als Mangel wurde ferner empfunden, daß die Küche viel zu klein sei. (Sie
bestand aus dem kleinen Raum rechts vom Hauseingang, der heute das Gängchen
zur Küche ist.) Deshalb stellt Pfarrer Albrecht 1823 den Antrag, an die Westseite
des Pfarrhauses eine Küche anzubauen. Bezirksbaumeister Frienz empfiehlt diesen
Antrag. Bis zur Ausführung aber vergehen noch einige Jahre. Und das war gut
so; denn 1828 regt die Bezirksbauinspektion an, auf die im ersten Stock an die
Westseite des Hauses anzubauende Küche auch noch ein Zimmer aufzustocken,
„da das Pfarrhaus nur wenige bewohnbare Räume enthalte, sondern meist nur
feuchte kleine Kammern ohne Decken und Wände". Am 19. November 1828
genehmigt die Großherzogliche Hof-Domänen-Kammer den Anbau einer Küche
mit einem Wohnraum über dieser „unter Zugrundelegung der Überschlagssumme
von 683 Gulden und 28 Kreuzern in Accord zu begeben". Maurerkosten beliefen
sich auf 593 Gulden. Damit hat das Röttier Pfarrhaus den Anbau an seiner Westseite
und damit den architektonisch schönsten Teil erhalten.

Im Jahre 1842 bittet der Pfarrer Albrecht, an der Nordwand des Pfarrhauses
einen Abzugsgraben anzulegen, „um damit der Versumpfung des Hofes" und dem
Eindringen von Feuchtigkeit in das Haus zu begegnen. Der Antrag wird 1843

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