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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 6
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0008
Im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740 - 48) wurde unsere Gegend nach der
Eroberung Rheinfeldens durch die Franzosen wiederum schwer heimgesucht.

Bis zur Französischen Revolution (1789) herrschte nun eine längere Friedenszeit
. Erst die Kriegserklärung Frankreichs an Österreich (1792) brachte dem oberen
Rheinviertel, das Sammelpunkt der österreichischen Heere war. von neuem
große Lasten.

Als von 1799 - 1801 unsere Gesend von den Franzosen besetzt war. wurden
beide Dörfer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. So begründet die Gemeinde
Wyhlen im Jahre 1801 ihre Bodenzinsrückstände gegenüber dem Rheinfelder Kol-
legiatstift St. Martin damit, dass man 1801 ständig 300 bis 400 Mann französische
Kavallerie und 600 bis 700 Infanteristen als Einquartierung zu ertragen hatte.

Mit dem Frieden von Luneville (1801) endete dann die Zeit der französischen
Besetzung. Doch schon im Jahre 1805 wurde Österreich nach der verlorenen
Schlacht bei Austerlitz im darauffolgenden Frieden von Preßburg zur Abtretung
seiner oberrheinischen Besitzungen gezwungen. Der rechtsrheinische Teil der
Herrschaft Rheinfelden fiel nun an Baden.

Nach der Niederlage der napoleonischen Armee in der Völkerschlacht bei Leipzig
(1813) wurde unser Gebiet Durchzugsland für die über die Schweiz nach
Frankreich einrückenden alliierten Heere, in deren Gefolge Typhus und Nervenfieber
die Bevölkerung heimsuchten.

Die drei badischen Erhebungen von 1848/49 gingen an unseren Orten auch nicht
spurlos vorüber, wobei vor allem die Grenzacher Bürgerwehr unter dem Zielwirtssohn
Friedrich Müller aktiv daran teilnahm.

1871 wurde das Großherzogtum Baden Teil des neugegründeten Deutschen Kaiserreichs
, das dann nach dem Ersten Weltkrieg (1914-18) sein Ende fand.

Grenzach

Grenzach kann auf eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken
, denn Bodenfunde beweisen, dass der Ort bereits lange vor seiner
ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1275 besiedelt war.

Eine Abschnittsbefestigung auf dem Hornfelsen geht bis in die Urnenfelderzeit
(etwa 1200 bis 750 v. Chr.) zurück, und auf die nachfolgende Hallstattzeit (ca. 750
- 450 v. Chr.) weisen Grabfunde aus den sogenannten ..Hünengräbern'* (Abb.l) im
Wald östlich vom ..Neufeld*" sowie aus Gräbern am Westabhang des Hornfelsens
und an der Irgastraße hin.

An die Zeit der römischen Besetzung erinnert vor allem die große und reich
ausgestattete Villa an der Steingasse/Hauptstraße (Abb. 2). Diese Villa wurde
1983/84 zum Teil ausgegraben, wobei Bruchstücke figürlicher Wandmalereien zu
Tage kamen. Diese gehören nach Gerhard Fingerlin „zum künstlerisch Besten...,
was wir nördlich der Alpen aus römischer Zeit kennen" (Abb. 3).

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