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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 15
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Das wohl wichtigste Ereignis in der Geschichte Wyhlens stellt die 1303 erfolgte
Gründung der Prämonstratenserabtei Himmelspforte dar. Von 1524 - 1806 gehörte
diese dann als Priorat zum Kloster Bellelay im Schweizer Jura. Nach ihrer Aufhebung
im Jahre 1807 wurde sie schließlich zu einem Erholungsheim, doch durch
ihre Kapelle „Maria im Buchs'4 blieb sie weiterhin Wallfahrtsstätte (Abb. 11).

Als von 1469 - 1474 die Herrschaft Rheinfelden an Herzog Karl den Kühnen
von Burgund verpfändet war. wird dieser 1471 auch als Ortsherr von Wyhlen
genannt.

Die niedere Gerichtsbarkeit stand zuerst den Herren von Bärenfels zu, bis sie an
die Ordenskommende Beuggen überging. Seit 1739 besaß diese auch die hohe
Gerichtsbarkeit.

Nachdem Österreich im Frieden von Preßburg (1805) zur Abtretung seiner hoeh-
und oberrheinischen Besitzungen gezwungen worden war, kam Wyhlen nach jahrhundertelanger
Zugehörigkeit zu Vorderösterreich an Baden. Dabei gehörte es von
1807 -1809 zum Amt Beuggen und anschließend zum Bezirksamt Lörrach.

Die Industrialisierung der beiden Orte

Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung der beiden Gemeinden
hauptsächlich von den Erträgen der Landwirtschaft, des Weinbaues und
des Fischfangs aus dem nahegelegenen Rhein. Dies änderte sich dann mit dem
Bau der Eisenbahnlinie zwischen Basel und Waldshut, die 1856 vollendet wurde.
Dieser Schienenweg begünstigte die Niederlassung von Fabriken und damit die
Industrialisierung der beiden Orte. Dabei ging Wyhlen der Nachbargemeinde mit
der Gründung eines Salzwerkes im Jahre 1868 voraus. Dieses wurde 1878 von den
belgischen Solvay-Werken übernommen, welche hier Soda und Ammoniak produzierten
. 1958 musste die ..Deutsche Solvay-Werke AG" - wie das Werk seit 1885
hieß - stillgelegt werden, da es keinen Gewinn mehr erzielte. Auch eine 1897
gegründete Maschinenfabrik, die von 1911 an den Namen „Eisenbau Wyhlen AG"
trug, kam in den siebziger Jahren in eine schwere Krise und wurde 1978 von der
Dürr-Gruppe übernommen. Danach hat man das Unternehmen in das „Gewerbegebiet
Ost" („Fallberg") umgesiedelt und die alten Werkgebäude abgerissen.

Nach rund fünfjähriger Bauzeit konnte 1913 das .Jlheinkraftwerk Wyhlen", das
zu den ..Kraftübertragungswerken Rheinfelden AG" gehört, in Betrieb genommen
werden (Abb. 12). Von 1990 bis 1994 wurde die Anlage modernisiert und ausgebaut
, wodurch die zur Verfügung stehende Wasserkraft besser genutzt werden kann.

Grenzach schien sich zuerst zu einem Kurort zu entwickeln, nachdem man 1863
eine sehr heilkräftige Mineralquelle erbohrt hatte. Doch am Ende des 19. Jahrhunderts
wurden hier von der nahen Stadt Basel aus mehrere Industriebetriebe erstellt,
welche diese Entwicklung unterbrachen. Zu den damals gegründeten Unternehmen
gehören die heutigen Weltfirmen Hoffmann - La Roche AG und Ciba Spezialitätenchemie
Grenzach GmbH.

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