http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0032
Abb. 7: Eingang am Haus Markgrafenstraße
24
(Abb. 7). Das ist eine ganz klassische Komposition, die wir an Bauten der Weinbrennerzeit
bereits entdecken können und die hier nun zu später Stunde- in biedermeierlicher
Verkleinerung - an einem einfachen ländlichen Haus erscheint. (Andere
Beispiele gibt es in Hausen. Schopfheim. Efringen ...)
Bei den Scheunen wurde in der zweiten Jahrhunderthälfte traufseitig die Heubühne
oft mit Brettern verkleidet, die einen feinen Sägedekor in Form von Lüftungsöffnungen
besitzen. Eine so dekorierte Bretterwand besaß auch die Schauseite
der jüngst abgebrochenen Schlössle-Scheune (1873) in Grenzach. Statt der
rundbogigen. steinernen Scheunentorrahmungen erscheinen in jener Zeit auch billigere
Balkenkonstruktionen mit waagrechtem Sturzbalken.
Noch in der ersten Jahrhunderthälfte wurde das Schlüssle durch einen klassizistischen
Anbau auf der Dinkelbergseite aufgewertet. Zwei mit Dreiecksgiebeln
versehene Eckrisalite flankieren einen verandaartigen, eingeschossigen Verbindungstrakt
(Abb. 8). Im Innern sind, weiteres Zeugnis für die anhaltende Liebe
zum antiken Vorbild. Wandmalereien im pompejanischen Stil erhalten. Das
Schlüssle hatte jetzt eine altmodische Süd- und eine elegante Nordseite im Geschmack
der Zeit.
30
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0032