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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 66
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Abb. 5: Marty rium des Leodegar; Kapellbriicke Luzern

sal Leodegars. er konnte Luxeuil verlassen und nach Autun zurückkehren. Auch
Ebroin verließ heimlich bei Nacht sein Exil und sann schon auf Rache, sah er doch
nach wie vor in Leodegar, der in Burgund ein relativ selbständiges Staatswesen
organisiert hatte, seinen härtesten Widersacher. Autun wurde belagert und als
Leodegar sah, dass die Situation aussichtslos war. verschenkte er sein Vermögen
und ergab sich. Ebroin wagte zwar nicht den sehr beliebten Bischof zu töten, aber
er ließ ihm die Augen ausstechen, die Lippen abschneiden und die Zunge ausreißen
. In der Verbannung in Fecamp lernte er wieder auf wundersame Weise das
Sprechen und konnte, so wird berichtet, sogar täglich die Messe lesen. Als Ebroin
davon erfuhr, wurde der Heilige in den Palast des Tyrannen zitiert, verleumderisch
angeklagt und zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Vermutlich geschah die
Hinrichtung im Jahr 679 oder 680 bei Sarcing in der Nähe von Arras. Gemeinhin
wird Leodegar als Märtyrer bezeichnet, was jedoch nicht korrekt ist. da er nicht
wegen seiner Glaubensüberzeugung leiden und sterben musste, sondern wegen
seiner Einmischung in die Politik seiner Zeit. Aber seine politische Rolle geriet in
Vergessenheit, im Gedächtnis des Volkes blieben vor allem seine Wohltätigkeit,
seine Leiden und auch die Wunder haften, die an seinem Grab geschahen. Auch
Ebroin starb im Jahr 680 eines gewaltsamen Todes.

Die Legendenbildung nach seinem Tod

Während das aufgezeichnete Leben Leodegars ziemlich genau der historischen
Wahrheit zu entsprechen scheint, sieht es mit der posthumen Legendenbildung

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