http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0090
Dies ist bis jetzt der äußere Rahmen der Fakten. Hier lohnt sich nun ein Blick
hinter die Kulissen, um zu sehen, wer wo, warum und wie seine Fäden gezogen
hat. um seine Interessen durchzusetzen.
Der Kampf um die neuen Energiequellen
Es liegt auf der Hand, dass die Verantwortlichen der Kraftübertragungswerke
Rheinfelden (KWR) die Weiterentwicklung in Basel mit Beunruhigung aufnahmen
. Namentlich seien hier Emil Rathenau. Berlin. Generaldirektor der AEG.
führender Kopf des Rheinfelder Projekts und Vater des späteren Reichsaußenministers
Walther Rathenau, sowie sein Hauptbankier von der Berliner Handelsgesellschaft
. Carl Fürstenberg, und der Schweizer Emil Frey, der erste Direktor von
KWR. erwähnt.
Bei der Kalkulation der künftigen Stromabnehmer des Rheinfelder Werks von
KWR war Basel-Stadt fest mit 30% der zu liefernden Strommenge veranschlagt.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass beim Bau des Kraftwerks wegen der neuen
Technologie praktisch noch kein Abnehmermarkt vorhanden war, den KWR erst
noch organisieren musste. In Basel-Stadt herrschte dagegen von Beginn an das
Prinzip vor. dass die Versorgung der Stadt mit Wasser. Gas oder Strom ausschließlich
Aufgabe des Kantons sein müsse, also keine privatwirtschaftliche Angelegenheit
. Ein Stromlieferungsvertrag mit einem nicht kantonalen Werk sollte
höchstens als Übergangsregelung in Kauf genommen werden.31 Vor allem sollte
es kein Strom aus Deutschland sein!
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