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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 91
(PDF, 34 MB)
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und es müssen alsdann die Thore von Basel-Stadt und Basel-Land für den Absatz
elektrischer Energie ab dem Rheinfelder Werk geöffnet sein: die beste Unterstützung
hierbei werden uns dann die Industriellen der betreffenden Gegenden selbst
leisten."9'

Aarau hielt Wort und blockte im Dezember 1896 auf der internationalen Konferenz
in Bern die Basler ab. Um den inzwischen eingetretenen Stromengpass in
Basel zu beseitigen, entschloss sich die Stadt im Folgejahr, die elektrische Beleuchtung
aus Gasmotoren zu gewinnen. Emil Frey spottete, ob sich Basel „mit
einer derartigen Beleuchtungsanlage vor aller Welt blamieren will" m.

Inzwischen befand sich KWR in einer günstigen Ausgangsposition, da das
Rheinfelder Werk 1898 ans Netz gehen konnte, während Basel - auch aufgrund
neuer badischer Einsprüche gegen das geplante Wehr - eine verbesserte Variante
in Auftrag geben musste. KWR hatte inzwischen weitere Tatsachen geschaffen
und seine Übertragungsanlagen installiert, die 1899 die Basler Stadtgrenze erreichten
. Dennoch unterschrieb Basel immer noch keinen Stromlieferungsvertrag.
Das dritte Projekt, obwohl von der Kostenstruktur günstig und mit 17 000 PS
recht leistungsfähig, konnte immer noch nicht die Konzessionshürden überwinden
, da Aarau verzögerte und inzwischen die Baselbieter Mitinhaber werden wollten
, was dann die den Baselstädtern zur Verfügung stehende Strommenge erheblich
reduziert hätte. Auch die Suche nach einem Standort auf eigenem Kantonsgebiet
erwies sich, wie gezeigt, als nicht erfolgversprechend.

Wie war aus dieser Sackgasse herauszukommen?

Das Doppelkraftwerk Augst-Wyhlen als Lösung

Auch KWR kam inzwischen mit der Blockadepolitik nicht weiter: und Basel
-Stadt beharrte weiterhin auf kantonaler, also kommunaler Selbstversorgung
. Das Rheinfelder Werk war bereits an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen,
da der Stromverbrauch rasant angestiegen war. Das geplante zweite Werk
zwischen dem ..Inseli" im Rhein und dem Schweizer Ufer erwies sich inzwischen
als nicht leistungsfähig genug, weil das Gefälle geringer als angenommen
war. Eine Dampfanlage für 2 000 PS. neben dem Maschinenhaus erbaut,
konnte nur kurzfristig Abhilfe schaffen. Ausweg bot nur ein zweites Kraftwerk
mit einem anderen Standort als Rheinfelden. Die jetzt entscheidende Idee, ein
solches in Wyhlen zu errichten, hatte Emil Frey, zumal damit die große Chance
bestand, sich mit Basel zu arrangieren, ja sogar mit der Stadt zu kooperieren
.

Die Idee war nicht neu. 1896 hatte der Architekt Louis Förster den Auhof
erworben und zwei Jahre später bei den badischen Behörden einen Plan für ein
Wasserwerk eingereicht, das zwischen der Insel Gewerth und dem Wyhlener
Ufer gebaut werden sollte. Sowohl dem Großherzogtum als auch dem Kanton
Aargau kamen diese Pläne nicht zupass. da man genügend Probleme mit den
Kraftwerksprojekten ringsum hatte.

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