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Abb. 5: Karikatur von 1905. Der Aktionär spielt mit den Rheinfelder und Augster Bürgern.
Die „Kanal-Vorlage" spielt auf den erbitterten Kampf in Preußen um den
Mittelland-Kanal 1899 - 1905 an.
Kommunen begannen, die modernen Beleuchtungssysteme einzuführen und von
der Gasbeleuchtung Abstand zu nehmen. Wenn auch die Akzeptanz für Elektrizität
erst langsam anstieg, waren dennoch die angebotenen Strommengen schnell
nachgefragt, so dass Lieferengpässe eintraten.181
Die Folge war die angesprochene Planungswelle von Kraftwerken am Hochrhein
- dem neuen Hightech-Zentrum in Deutschland - . hinter der in erster Linie
Privatkonzerne wie die AEG standen, die über das entsprechende Know-how. die
Risikobereitschaft und die Finanzierungskraft verfügten. Eigene Finanzierungsgesellschaften
wie die 1895 von der AEG ins Leben gerufene ..Elektrobank" , der
späteren „Elektrowatf" in Zürich, organisierten das nötige Kapital für die bald
europa- bzw. weltweite Ausbreitung der Elektrotechnik.191
Der badische Staat, voll liberal eingestellt und von der rasanten Entwicklung überrascht
, hatte kein energiepolitisches Konzept. Er wollte die Ausbeutung der Wasserkraft
für die Stromgewinnung und Stromverteilung den Marktkräften überlassen.
Und gerade hier setzte der Verbraucherprotest ein. Die Anfänge der Debatte
reichten bis in das Jahr 1891 zurück, wo der Freiburger Stadtrat unter seinem
Oberbürgermeister Otto Winterer für die Kommunen des Landes die Sicherung
der Rheinwasserkräfte forderte. Im gleichen Jahr hatte auch in der Schweiz eine
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