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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 127
(PDF, 34 MB)
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wurde und sich daraus allmählich eine Dorfgemeinschaft mit eigenem Namen
entwickelte, konnte es Jahrhunderte dauern, während wir schon gleich nach unserer
Geburt einen Namen erhalten, der im frühen Mittelalter jedoch lediglich aus
dem Rufnamen bestand, zu dem erst Anfang des 12. Jahrhunderts der Familienname
hinzugefügt wurde.;

Hügelheim war 1101- während der Regierungszeit Heinrichs IV. - bereits eine
festgefügte Dorfgemeinschaft mit etwa einem Dutzend Gehöften, was wir schon
daraus schließen dürfen, dass der erste aus Stein aufgeführte Kirchenbau schon um
1113 belegt ist.3'4' Wann der erste Siedler sich unweit der später errichteten
Kirche niedergelassen hat. wissen wir nicht genau. Zur ersten Welle der Alaman-
nen. die um 260 n. Chr. die Römer aus ihrem Zehntland hinter dem Limes bis über
den Hoch- und Oberrhein zurückdrängten, dürfte er aber wohl nicht gehört haben.
Wahrscheinlicher ist eine erste kontinuierliche Besiedlung um 700 n. Chr. erfolgt.

Ein Blick in die Ur- und Frühgeschichte

Doch mit diesen Gedanken eilen wir der Zeit weit voraus. Die Oberrheinebene
bot den Menschen der Frühzeit gute Lebensbedingungen. Funde der Steinzeit aus
diesem Raum belegen das.

Schon bald nach dem Ende der Eiszeit (vor rund 12000 Jahren) durchzogen
Jäger und Sammler das weite Tal, von den sanften Hügeln der Vorberge aus
beobachteten sie die bevorzugten Pfade des jagdbaren Wildes. Als sie in der
Jungsteinzeit (4000 - 1800 v. Chr.) allmählich lernten. Tiere zu zähmen und Nahrung
anzubauen, hatte das weitreichende Konsequenzen: sie wurden sesshaft. rodeten
und kultivierten den Boden. Aus dieser jungsteinzeitlichen Bauernkultur
gibt es. um nur das nächstliegende Beispiel zu nennen, in Buggingen erste Spuren
.5' In Hügelheim müssen wir noch bis zur Urnenfelderzeit (1200 - 750 v.Chr.)
warten. Menschen dieser Epoche waren wenigstens vorübergehend auf unserer
Gemarkung ansässig, wie die Funde des Jahres 1954 beweisen.6' Für die folgende
Römerzeit sind wir, was Hügelheim angeht, wieder weitgehend auf Vermutungen
angewiesen, wenn wir von Einzelfunden 71 absehen wollen. Die Nähe zu Badenweiler
mit seinen bedeutenden römischen Badruinen, aber auch die auf Hügelhei-
mer Gemarkung von Süden nach Norden verlaufende Römerstraße (vermutlich
identisch mit dem Flurnamen an der hochstras) machen eine villa rustica (römisches
Landhaus) nicht nur möglich, sondern eher wahrscheinlich. Wer eine so
hohe zivilisatorische und kulturelle Leistung vollbringt wie die Römer mit der
Therme in Badenweiler, um nur dieses herausragende Beispiel zu nennen, der ist
auf eine Bevölkerung angewiesen, die auch für die römischen Soldaten und Veteranen
sorgen konnte. Hans Jakob Wörners Ansicht hat vieles für sich, wenn er
meint, dass während der Römerzeit eine einheimische Bevölkerung vorhanden
gewesen sein muss. Es waren (einheimische) Kelten, die „in ihrer Bedeutung und
vor allem auch Anzahl" meist unterschätzt wurden.8)

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