Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 128
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0130
Mit den Alamannen beginnt eine kontinuierliche Besiedlung

Dennoch: eine gesicherte kontinuierliche Besiedlung beginnt erst mit den Alamannen
. von denen in Hügelheim Einzelgräber bei der Rebumlegung 1956/57 im
vorderen Höllberg und im Klingental angeschnitten wurden.9'

Der erste alamannische Siedler, der sich auf unserer Gemarkung mit seiner
Sippe auf Dauer niederließ, hat den Platz gut gewählt. Dort, wo der Lösshang
mächtig ansteigt und zugleich Schutz gegen die rauen Nord- und Ostwinde bietet,
wo zugleich aber auch frisches Quellwasser zutage tritt und ein kleiner Tal-Einschnitt
einen bequemen Weg nach Osten öffnet, ließ er sich nieder. Dort entstand
das erste Gehöft, der Herrenhof. Aus ihm wurde später, als es darum ging, der
Grundherrschaft Abgaben zu entrichten, der Ding- und Meierhof, der während des
Mittelalters auch Freihof war.

Ein bescheidenes Gehöft war der Anfang

Höchst bescheiden müssen wir uns zunächst einen solchen Hof vorstellen. Noch
um 1100 bestand ein bäuerliches Hauptgebäude nur aus einem einzigen Raum von
etwa 50 Quadratmetern. Das Strohdach ruhte auf einzelnen Pfosten. Die Zwischenräume
waren mit lehmverkleideten Flechtwänden ausgefüllt. Im Innenraum befand
sich eine etwa zwei Meter lange, in den gewachsenen Boden eingetiefte Feuerstelle.
Das Nachtlager der Bewohner dürfen wir uns um diese Feuerstelle vorstellen. Um
bequemer zu liegen, bedeckten sie den Erdboden mit getrocknetem Gras. Laub oder
mit Fellen. In diesem Einraum-Haus wurden auch Tiere gehalten. Im Außenbereich
befanden sich einige Nebenbauten: Scheunen. Speicher, aber auch ein Backofen und
eine Wasserstelle zählten dazu.10) Alles was zum Gehöft gehörte, war von einem
lebenden (teilweise auch geflochtenen) Zaun oder einem Holzhag umgeben. Sie
gewährten Schutz und künftige Rechtssicherheit, den sogenannten „Hausfrieden".

Vom Einzelhof zum Dorf

Langsam, ganz langsam vollzog sich die Kulturarbeit vor Ort. Das Land musste
gerodet, der Boden bearbeitet und bepflanzt, Tiere mussten gezähmt und gezüchtet
, Quellwasser gefasst und einfache Feldwege angelegt werden. Die Zahl der
Gehöfte stieg nur schrittweise. Aus dem Hof wurde ein Weiler, aus dem Weiler
schließlich eine Dorfgemeinschaft. Die Bewohner waren nicht herrenlos. Schon
früh entwickelten sich Abhängigkeiten von den Grund- und Landesherren. Zahlreiche
Kriegszüge sorgten für neue Verhältnisse. Als die Alamannen 496/97
n.Chr. bis an den Mittelrhein vordrangen, wurden sie vom fränkischen König
Chlodwig vernichtend geschlagen und bis zur Linie Murg - Oos zurückgedrängt,
was der politischen Unabhängigkeit der Alamannen einen schweren Schlag ver-

128


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0130