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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 129
(PDF, 34 MB)
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setzte. 746 n.Chr. schließlich wurde der noch verbliebene alamannische Adel beim
sogenannten Cannstatter Blutgericht vollständig ausgeschaltet. Alamannien - unser
südbadischer Raum - verlor jede Eigenständigkeit und wurde künftig von
fränkischen Gaugrafen verwaltet. Sie nahmen die Einteilung des Landes in Gaue
vor. Unsere Heimat gehörte zum Breisgau. der von dem Flüsschen Bleiche nördlich
von Kenzingen bis zum Hochrhein bei Basel reichte. In seinen Grenzen entwickelte
sich später das Markgräflerland. Allmählich gelang es auch der alaman-
nischen Oberschicht wieder, in Führungspositionen aufzusteigen, der Name „Ala-
mannia". der bisher für den Südwesten galt, wurde aber um 920 zugunsten der
alten Stammesbezeichnung „Suebia" (= Schwaben) aufgegeben. n)

Das Christentum w ird eingeführt

Zu einer einschneidenden Veränderung war es zuvor im merowingischen Alamannien
gekommen: Das Christentum wurde eingeführt. Von besonderer Bedeutung
war die Gründung des Bistums Konstanz zu Beginn des 7. Jahrhunderts,
dessen Einfluss vom Bodenseeraum bis zu den Grenzen des Bistums Straßburg
reichte. Klöster entstanden und in Hügelheim vielleicht schon die erste Kapelle als
Holzbau beim Herrenhof.

War die erste Jahrtausendwende eine Epoche der Endzeiterwartung?

..Die biblische Apokalypse prophezeite das Ende der Welt nach einem 1000-
jährigen christlichen Reich. Tatsächlich sind aus der Zeit um das Jahr 1000 verschiedene
Belege überliefert, dass sich Menschen auf den unmittelbaren Weltuntergang
vorbereiteten. Es ist jedoch ein Mythos der Neuzeit, dass diese Angst ein
Massenphänomen gewesen sei*'.l2) Dennoch kann festgehalten werden, so Stephan
Freund, dass um das Jahr 1000 mehrere Entwicklungen ihren Ausgang genommen
haben, durch die ..die Erde ein neues Gewand erhalten hatte", wie der burgundische
Mönch Rudolf Glaber um 1035 schrieb. Die Wurzeln dafür seien in der
Konsolidierung des Reiches durch die Herrscher, die Beseitigung der Unsarnse-
fahr und die Ausschaltung der normannischen Bedrohung zu suchen. Das alltägliche
Leben verbesserte sich. Die Bauern mussten nicht länger Kriegsdienste leisten,
sondern konnten sich wieder mit der Bewirtschaftung ihres Bodens befassen. Anbauflächen
erweitern und bessere Erträge ernten. Die Bevölkerungszahlen begannen
allmählich wieder zu steigen. Handel und Wandel blühten auf. Dies wirkte sich auch
positiv auf Kirchen und Klöster aus. Die Schenkungsbereitschaft des Adels nahm zu
und viele aus ihren Reihen traten in Klöster ein und stärkten mit ihrer Mitsift deren
wirtschaftliches Fundament: der Graf von Nellenburg sah sich sogar veranlasst,
1052 das Kloster Allerheiligen zu gründen, in das er 1072 selbst eintrat. Aus diesem
Kloster stammt die erste urkundliche Erwähnung Hügelheims (1101).

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