http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0136
Abb. 5: Der Nürnberger Kleinmeister Hans Sebald Bekam hat uns um 1535 in einem Kupferstich
eine Dorffest-Szene überliefert.
Bauernkrieg und Reformation
Die Einbindung der Bauern in das Lehenwesen und ihre Gängelung hat um
1525 zu einer Revolte geführt, die als Bauernkrieg Schlagzeilen gemacht hat.
Obwohl die unter den Markgrafen lebenden Bauern noch leidlich gut dran waren,
konnten sie sich nicht ganz von der Bewegung fernhalten. Auch sie griffen zu
Heugabeln und Dreschflegeln, mit denen sie aber gegen das Söldnerheer keine
Chance hatten. Dennoch: Klöster, Burgen und Städte wurden belagert. Auch das
Johanniterschloss Heitersheim wurde mit List eingenommen und ausgeraubt.
Eine Redensart jener Zeit fasst zusammen:
Wer im 1523sten Jahr nicht stirbt,
Im 1524sten nicht im Wasser verdirbt.
Und 1525 wird nicht erschlagen.
Der mag wohl von wundern sagen.
Es war ein mageres Ergebnis, das die Bauern schließlich verbuchten. Ihre großen
Ziele: vorhandene Missstände zu beseitigen und ihre Knechtschaft zu lockern,
wurden nicht erreicht, sondern „in Blut und Tinte erstickt*'19'.
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