Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 180
(PDF, 34 MB)
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Boden zu versinken vor Schrecken und Schaam, und schauten einander verstohlener
Weise an, gleichsam ob das andere noch da sex. ,Wo ihr euer Kind habt', -
wiederholte die Edelfrau. - .Weil wir denn doch eins haben' - stotterte endlich
der Vater, - ,in der Holzkammer hinter einer Beige'. Als es aber der Pursche
holen mußte, bracht er es. wie es war in einem alten Felleisen. Es war reinlich
gehalten und gebütschelt auf einem Bettlein von Heu. und weinte, als ob es schon
wüßte wie man es machen muß. Da erbannte sich das Herz der Edelfrau noch
mehr, und als die treue Magd und Mutter reuevoll und mit Thronen bat. sie und
ihr unschuldiges Kind nicht unglücklich zu machen, konnte die Edelfrau ihre
Rührung nicht mehr verbergen: .Nein, ich will euch nicht unglücklich machen', -
sagte sie. Jch will euch die Härte vergelten, die ich an euch begangen habe. Ich
will euch den Kumtner versüßen, den ihr getragen habt. Ich will eure Sünde
wieder gut machen. Ich will euch die Bannherzigkeit vergelten, die ihr an eurem
Kinde getan habt". Und nun meldet sich der Erzähler Hebel selbst zu Wort: es ist,
als ob der Dichter sich nicht mehr zurückhalten kann, wenn er sich mit den
Leserinnen und Lesern (..man") übereinstimmen sieht und förmlich ..ausbricht" in
die bewundernden Sätze: „Meynt man nicht, man höre den lieben Herr Gott reden
in den Propheten oder in den Psalmen? Ein Gemüth. das zum Guten bewegt ist.
und sich der Elenden annimmt, und die Gefallenen aufrichtet, ein solches Gemüth

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