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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 208
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0210
Der Beginn der Geschichte der Burg Rötteln. die eine Gerichts- und Turnierburg
war, liegt im Dunkeln. Bekannt ist, dass ihre ältesten Teile Lehen der Abtei
Murbach/Elsass waren und von diesen an die Herren von Rötteln weitergegeben
wurden. Unter Konrad L von Rötteln wurde sie 1259 erstmals urkundlich erwähnt.
Sie erlitt später beim großen Erdbeben von Basel 1356 große Schäden. 1525 beim
Bauernaufstand wurde das Archiv der Herrschaft vernichtet, und 1678 zerstörte
die Armee des französischen Marschalls Crequi das Schloss.

Es ist heute kaum mehr vorstellbar, dass im Mittelalter kein Baum und Strauch
in der Umgebung des Schlosses anzutreffen waren. Minimierung der Brandgefahr
und Angst vor Überfällen sowie das Abholzen für Baumaterial, zum Heizen und
Kochen waren die Gründe für die baumlose Gegend. So war die Burg weithin
sichtbar. Auf dem Gemälde von Merian aus dem Jahre 1622 sei dann schon
wieder Bewaldung zu erkennen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Burg
vom Schwarzwaldverein wieder zugänglich gemacht und seit 1926 vom Rötteln-
bund betreut und instandgehalten. Der Bergfried, auch „Grüner Turm" genannt,
wurde zuerst leergeräumt. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fliegerbeobachtungsposten
. Der untere Turm wurde erst im letzten Jahr nach hunderten von Jahren
wieder restauriert. Bei der Frühjahrstagung hatten die Teilnehmer von den beiden
Türmen aus eine herrliche Fernsicht bis in den Schwarzwald und den Schweizer
Jura.

Nach dem informativen Rundgang trafen sich die Tagungsteilnehmer im evangelischen
Gemeindehaus in Tumringen zum gemeinsamen Mittagessen, das Mitglieder
vom Landfrauenverein Lörrach-Land servierten.

Im Laufe des Mittags informierte Dr. Martin Keller über die fortschreitenden
Arbeiten am Markgräfler Familiennamenbuch, die nun schon seit elf Jahren im
Gange sind. Es wären laufend noch ehrenamtliche Helfer für EDV-Arbeiten und
Korrekturlesen willkommen.

Vom 6. bis 8. Juli wird in und um die Röttier Kirche gefeiert werden. 1250
Jahre ist es ja nun her seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 751. und
600 Jahre alt ist das heutige Kirchengebäude. Diese beiden Daten waren auch
Anlass für den Geschichtsverein Markgräflerland, seine Frühjahrstagung in Rötteln
und Tumringen abzuhalten. Außerdem waren die seither vergangenen 1250
Jahre Anlass zu einer Dokumentation der wechselvollen Geschichte der Kirche
unterhalb der Röttier Burg in einem Band des Geschichtsvereins Markgräflerland.
an dem der ehemalige Kustos des „Museums am Burghof' Lörrach. Gerhard
Moehring, gut drei Jahre gearbeitet hat. An diesem Nachmittag erläuterte Gerhard
Moehring im evangelischen Gemeindehaus Tumringen in seinem Dia-Vortrag die
Baugeschichte der Röttier Kirche und zeigte den Tagungsteilnehmern danach vor
Ort die Kirche mit ihren wichtigsten Teilen, der Gruftkapelle mit den Skulpturen,
der Sakristei und der Turmkapelle. Pfarrer Hans-Joachim Demuth begrüßte die
zahlreichen Interessenten.

Auf dem Spaziergang zur Röttier Kirche führten Rudolf Denzer und Peter Nicklas
durch den historischen Ortskem von Tumringen, in dem es 1905 noch 66

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