Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 25
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0027
Kirchengemeinderat besprochen hatte, sandte man am 13. Juli 1827 ein Schreiben
an das damals zuständige ..hochwürdige Dekanat Schopfheim" mit der Bitte um
Erlaubnis, die Einweihungsfeierlichkeiten auf den 26. August 1827 zu legen.
Gleichzeitig trug man die Bitte vor, die Feierlichkeiten in Verbindung mit dem
Namenstag der Königlichen Hoheit, des Großherzogs Ludwig, zu bringen. Der
Namenstag fiel auf den vorhergehenden Samstag, weshalb man um Verschiebung
auf den Sonntag bat. Nachdem das Dekanat das Schreiben an die ev. Kirchensektion
Karlsruhe weitergeleitet hatte, traf am 21. Juli schon das Genehmigungsschreiben
ein.

Die Feierlichkeiten begannen morgens um halb neun, wo man sich in der Friedhofskapelle
versammelte und von dieser Abschied nahm. Dann formierte sich der
Zug zur neuen Stadtkirche. Voran gingen die Handwerksleute, welche an der
Kirche gearbeitet hatten, ihnen folgten die Bergleute, dann die Schüler der großen
Schule unter Anführung des Schullehrers. Zuerst gingen die Mädchen, dann die
Knaben, immer in Dreierreihen. Die drei Ersten trugen auf einem mit Blumen
belegten Teller den Kirchenschlüssel der Portaltüre. Es waren dies Bertha Duver-
noy, ein Mädchen des „weiland hiesigen Bürgers und Apothekers Friedrich Du-
vernoy". Ihr zur Seite gingen Leopoldine Mez, Tochter des Carl Mez, und Auguste
Mez, eine Tochter des verstorbenen Jacob Mez. beide Bürger und Teilhaber
der Kanderner Seidenbandfabrik. Diese beiden Mädchen trugen eine aus frischen
Blumen gefertigte Girlande. Den Schulkindern folgten die Geistlichen, und unter
diesen trug der Dekan von Schopfheim die Bibel. Dekan Raupp von Wollbach die
Kirchenagende, der Kanderner Pfarrer Irion das Gesangbuch, Pfarrer Bürgelin aus
Holzen das Abendmahlsbrot. Pfarrer Specht von Weitenau einen Kelch und der
Pfarrverweser von Feuerbach, Herr Rieger. ebenfalls einen Kelch. Nun folgten die
Kirchengemeinderäte, die Staatsdiener von Lörrach und Kandern, der hiesige
Stadtmagistrat und Bürgerausschuss. hierauf folgte die Gemeinde. Zuerst kamen
die weiblichen, dann die männlichen Personen, an die sich noch die vielen fremden
Personen anschlössen.

Als der Zug am Kirchenportal angekommen war, wurde der Schlüssel vom
Dekan an Pfarrer Irion und von diesem an den Schullehrer Kaufmann übergeben.
Dieser öffnete als Siegrist der Kirche die Portaltüre, begab sich zur Orgel und
spielte ein Präludium. Als die Kirche mit vielleicht mehr als 2000! Menschen
(Originaltext im Memorabilienbuch) angefüllt war, begann die Musik, hierauf der
Gesang eines Liedes. Der Herr Dekan hielt eine Rede vor dem Altar und gab dem
Kanderner Pfarrer Irion die Bibel, dieser hielt im Anschluss die Predigt (Text:
Psalm 26. Vers 4-8). Pfarrer Specht aus Weitenau taufte nach der Taufrede nun
vier Kinder aus Kandern. Ein vierstimmig gesungener Vers, begleitet von einer
Musikgesellschaft, verschönte ebenfalls den Gottesdienst. Vom Holzener Pfarrer
und Wollbacher Dekan wurde nun das Abendmahl ausgeteilt. Es war vorgesehen
, dass zur Goldenen Hochzeit des Kanderner Hafners Friedrich Berner und
seiner Frau Dorothea Wetzel eine Jubelhochzeitsfeier im Rahmen dieser Einweihungsfeier
stattfinden sollte. Jedoch wurde daraus leider nichts, weil Herr Ber-

25


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2002-02/0027