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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
64.2002, Heft 2.2002
Seite: 81
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Zwischen den Fenstern wird die Stoßfuge der Langquaderschicht übernommen
und das Obergeschoss war flacher rustiziert als das Erdgeschoss usw. Offensichtlich
hat sich Meeser von Feinheiten der Palastfassaden in Florenz wie etwa der des
Palazzo Strozzi oder des Palazzo Rucellai anregen lassen. Aber auch hier folgt er
den Renaissancevorbildern weniger konsequent als z.B. J. J. Stehlin d. J. in Basel
beim zwölf Jahre zuvor errichteten und ebenfalls toskanisch inspirierten Gerichtsgebäude
in der Bäumleingasse. Es fehlen in Lörrach die passenden Rundbogenfenster
mit den charakteristischen Radialsteinen. Der schmale, oben mit einem
leicht vorkragenden Zwerchhaus abschließende Mittelrisalit verleugnet seine Verwandtschaft
mit den in jener Zeit errichteten, nicht renaissancistisch dekorierten
Dorfrathäusern (z.B. Haltingen. Tumringen. Wyhlen) nicht und ist, trotz kannelierter
Säulen. Architrav und Ädikulafenster mit Dreiecksgiebel (später zerstört,
wie auch die Horizontalverdachungen der anderen Obergeschossfenster) ziemlich
entfernt von echter Renaissance, auch wenn diese Elemente sehr wohl dieser
Architektur entlehnt sind. Für die Sechzigerjahre typisch ist die Abknickung der
Frontgiebelschrägen am unteren Ende in die Horizontale, wodurch die Giebelmasse
reduziert werden konnte. Nichts widersprach dem Geist der Architektur des
zweiten Jahrhundertdrittels mehr als Massigkeit! Meeser hätte den Bau gern dreistöckig
gebaut.7' Er hätte dann wohl etwas florentinischer ausgesehen, als dies
heute der Fall ist.

Noch dreißig Jahre nach dem Bau des Amtsgerichts hatte die Renaissance als
Stilvorbild auch in Lörrach ihre Faszinationskraft noch nicht verloren. Der be-

Abb. 5: Eine Art Villa suburbana als Behördenbau, das Werk des renommierten Oberbaudirektors
Josef Dürrn. Einst Bezirksamt, heute Polizeirevier. Der Ausschnitt zeigt die große Sorgfalt, die auf das

Detail verwendet wurde.

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