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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 18
(PDF, 32 MB)
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den sich ja auch die besten Reblagen seiner Weinbauern. Diese Nachbarschaften
hinterließen vielfältige Spuren beispielsweise in Gestalt von Flur- und Straßennamen
oder von Grenzsteinen und Wappen.

Heinrich von Riehen „ in Smidegassen "

Ein Mann mit dem Namen Heinrich von Riehen oder Heinrich „in Smidegassen
" tauchte von 1246 bis 1253 in den Quellen auf. Die Schmiedgasse, an der
wohl schon 1250 die Dorfbadstube lag, ist noch heute eine wichtige innerörtliche
Strassenverbindung. Sie erhielt ihren Namen von der ältesten überlieferten Dorfschmiede
auf dem Areal der gegenwärtigen Alten Kanzlei (Baselstrasse 43/Erlen-
strässchen 1-3) gegenüber dem ersten bekannten - 1443 belegten - Wirtshaus
..Zum Ochsen". Die handwerkliche Beschäftigung mit Feuer und Eisen gehörte
einerseits zur Grundausstattung eines Bauerndorfs, andererseits lag Riehen an
wichtigen Verkehrsverbindungen, beispielsweise an derjenigen von Basel in den
Schwarzwald. Als berufliche Vorfahren der Mitarbeiter von Benzintankstellen
sorgten Hufschmiede für die Gehfähigkeit der Pferde.

Die alten Strassen entsprachen weitgehend nicht den modernen. Weil erreichte
man früher über die Ochsengasse (heute oberes Erlensträsschen) oder den Weilerweg
(heute Bachtelenweg). Stetten wurde via Rössligasse - Stettenweg angestrebt
und die direkte Strasse Richtung Lörrach erst 1591 gebaut. Von der Schmiedgasse
führte die Verbindung nach St. Chrischona durch den Chrischonaweg zum Haid
und anschließend durch den geraden oder den krummen Weg des Mittelbergwalds
. Vom Haid aus ging es auch nach Inzlingen. Ende des 17. Jahrhunderts
benutzte man dann dazu einen Weg dem Aubach entlang. Nach Bettingen gelangte
man über die heutige Mohrhaidenstrasse, nach dem Wenken über die Wenken-
strasse. Äußere Baselstrasse, Weilstrasse, Bettingerstrasse und Inzlingerstrasse
wurden in ihrer heutigen Form erst im 19. und 20. Jahrhundert erstellt. Die alte
einst im Dorf gelegene Hauptkreuzung befindet sich heute einige hundert Meter
nördlich davon.

Zurück zu Heinrich von Riehen „in Smidegassen" in der Mitte des 13. Jahrhunderts
. Konkrete Menschen aus dem Dorf treten uns je länger desto häufiger in den
Urkunden entgegen. Das mittelalterliche Leben unterscheidet sich aber nicht von
demjenigen an anderen Orten der Region. Über die einmal geäußerte Vermutung,
unser Heinrich sei Stammvater der späteren Riehener Sippen Schmid und Gasser.
kann man schmunzeln. Immerhin kommen die Fischer seit 1382. die Meyer seit
1396. die Schmid seit um 1400, die Eger seit 1409, die Schlup seit 1413 sowie die
Meyerhofer und Schultheiss seit 1490 in Riehen vor, wobei sich die ursprüngliche
Heimat der Fischer und Schlup in Bettingen befand.

Ist bei Heinrich ,von Riehen" Ortsangabe oder das ,von' zusätzlich ein Adelsprädikat
? Im Einzelfall wie dem vorliegenden lässt sich das nicht entscheiden. Es
gab aber eine Familie .von Riehen'. Sie muss aus einer Sippe, in der Ämter eines

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