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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 47
(PDF, 32 MB)
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Unternehmungen auch den Leuten in den Landgemeinden zugute. Trotzdem zeigt
ein auch nur oberflächlicher Blick auf die Karte Riehens. daß die bauliche Entwicklung
anders verlaufen wäre, hätte es nicht die Kantonstrennung von 1833
gegeben. Eine Folge besteht darin, dass die Nachbargemeinde Basel größte Landbesitzerin
in Riehen ist. Ein kantonales Projekt für Riehen scheiterte allerdings in
den 1920er Jahren: nämlich der Bau eines sich vom Riehener Rheinanstoß bis zur
Tramhaltestelle Niederholz hinziehenden Rheinhafens. Nachdem während Generationen
problemlos freie oder durch Abriss alter Häuser frei gemachte Flächen
überbaut worden waren, setzte sich nach 1970 erstmals Widerstand erfolgreich
durch, und zwar beim fortgeschrittenen Projekt eines Abbruchs des Bäumlihofguts
und dem Bau einer neuen Siedlung auf dem Bäumlihofareal. In einer kantonalen
Abstimmung bekräftigte 1982 das Volk seinen Willen zur Freihaltung eines
Trenngürtels zwischen Riehen und Basel. Auch für andere Gebiete am Rand der
Ortschaft wurde ein Verzicht auf Überbauuns gefordert. Vor allem aber war es der
erwähnte gewachsene Raumkonsum, der Planungsideen, die für Riehen beispielsweise
eine Verdoppelung seiner Einwohnerzahl vorgesehen hatten, zur Makulatur
werden ließ. Darum bietet Riehen, obwohl statistisch seit 1948 Stadt, seit 1965
Doppelstadt und zur Zeit nach Basel einwohnerreichster Ort der Nordwestschweiz
, dank seiner Gärten. Äcker. Rebberge. Felder und Wälder noch heute das
Bild einer dörflichen Siedlung im Grünen, was auch dem Selbstverständnis, trotz
allem Wachstum Dorf geblieben zu sein, entspricht. Das bewog den Gemeinderat
2001. sein Leitbild unter das Motto ,.Das Grosse Grüne Dorf* zu stellen.

Riehen und Bettingen als Teil der Regio Trirhena

Riehen und Bettingen gehören traditionell zur Landschaft Basel und zur
Schweiz, zum Kanton Basel-Stadt, geographisch auch zum Hochrheintal. Wiesental
und Markgräflerland. Das Elsass liegt lediglich wenige Kilometer entfernt. All
das prägte und gestaltete hier das Leben mit. Aus dem Baselbiet und der Badischen
Nachbarschaft stammten neue Familien und oft Bräute Alteingesessener.
Die breiten Einwanderungsströme des vergangenen Jahrhunderts hatten ihre wichtigste
Quelle aber in Basel. Und von dort kamen auch bestimmte politische Ideen
aufs Land. Die Gartenstadt-Leute der 1920er Jahre standen parteimäßig oft links
und gegen die alten Dörfler, was zu wüsten Szenen an Gemeindeversammlungen
führte. Darum schaffte man diese 1924 ab und führte ein kommunales Parlament
ein (seit 1951 mit 40 Mitgliedern und seit 1986 mit dem Namen Einwohnerrat).
Schon vorher hatte die gestiegene Einwohnerzahl eine Zunahme der Riehener
Sitze im Grossen Rat von Basel-Stadt ergeben. Da dort damals zwischen rechts
und links beinahe eine Pattsituation herrschte, begannen die kantonalen Parteien
Riehen in ihre stratesischen Überlesunsen einzubeziehen. So entstanden 1923 die
meisten nichtsozialistischen Gruppierungen der Gemeinde. Die schon vor 1870
feststellbaren Freisinnigen organisierten sich jetzt offiziell, eine Bauernpartei trat

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